Mettmann Freie Fahrt auf der neuen Osttangente

Mettmann · Die Verkehrsströme ändern sich. Es bleibt abzuwarten, ob die Straße vom Schwerlastverkehr angenommen wird.

 Mit einem BMW V8 ging es auf die Eröffnungsfahrt über die Osttangente. Ein besonderer Fahrspaß in dem Oldtimer, Baujahr 1957.

Mit einem BMW V8 ging es auf die Eröffnungsfahrt über die Osttangente. Ein besonderer Fahrspaß in dem Oldtimer, Baujahr 1957.

Foto: Dietrich Janicki

Freitag 11.28 Uhr: Landrat Thomas Hendele, Ekhart Maatz, Abteilungsleiter im Verkehrsministerium, Uwe Ausmeier (Eurovia) und Bürgermeister Bernd Günther durchschneiden das rot-weiße Band, das über die neuen Trasse gespannt ist: Die 1,4 Kilometer lange Osttangente ist für den Verkehr geöffnet. Hendele lud Maatz, Günther und Kreisbaudezernentin Ulrike Haase zu einer ersten Autofahrt über die Osttangente ein. Michael Fröhlich, der ein Oldtimergeschäft am Südring betreibt, hatte einen BMW V 8, Typ 502, Baujahr 1957, mitgebracht. Hendele hatte sich dieses Fahrzeug für die Jungfernfahrt ausgesucht, da er sich als Kind so gerne die Fernsehserie "Funkstreife Isar 12" angesehen habe.

Im gemütlichen Tempo ging es von der Wülfrather Straße über die beiden Brückenbauwerke zum Kreisverkehr an der Elberfelder Straße und zurück. Auf der Osttangente sind maximal 70 km/h erlaubt. Hendele hatte zuvor noch einmal an die unendliche Geschichte der Umgehungsstraße erinnert, die bereits in den 1930er Jahren des vorigen Jahrhunderts begonnen hatte. In den 90er Jahren kam wieder Bewegung in die Umgehung, die als B 7n Planungsreife erlangt hatte. Doch der Bau der Straße scheiterte nicht zuletzt am Widerspruch von Bürgern. Mit dem Bau der Osttangente, die jetzt K 18 heißt, soll die Mettmanner Innenstadt deutlich vom Verkehr entlastet werden, sagte Hendele. 8600 Autos sollen laut Prognose täglich über die Verbindungsstraße zwischen Wülfrather und Elberfelder Straße fahren. Vermutlich werden es aber mehr sein, so Hendele. "Besonders Autofahrer aus dem Niederbergischen, die in Richtung Düsseldorf fahren, haben jetzt eine schnellere Verbindung." Osttangente und Seibelquerspange sind zudem notwendig, um die Auflagen des Luftreinhalteplans für die Stadt Mettmann zu erfüllen.

Ganz bewusst habe man bei der neuen Straße auf Ampelanlagen verzichtet, sondern zwei Kreisverkehre gebaut. Die hemmen nicht den Verkehrsfluss. Gleichwohl, so Hendele, müsse an der Einmündung der B 7 auf die Düsseldorfer Straße nachgebessert werden. Die Linksabbiegespur in Richtung Autobahn sei oft überlastet. An Bürgermeister Günther gerichtet, sagte der Landrat: "Der Rat muss sich schnell dafür einsetzen, dass die Innenstadt verkehrsberuhigt wird." Erst dann entfalte die Osttangente ihre Entlastungsfunktion. In den nächsten Wochen wird man die Verkehrsströme beobachten. Möglicherweise entwickelt sich auf Elberfelder Straße, Flurstraße und Gruitener Weg mehr Verkehr. Denn ob Autofahrer den Weg über Elberfelder Straße/Kleindrinhausen wählen, ist noch offen. Offen ist auch, ob Autofahrer vom Goldberg aus nicht doch über den gesperrten Hugenhauser Weg zur Osttangente fahren.

(RP)
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