Wülfrath Fröhlich und lecker tafeln

Wülfrath · Das Niederbergische Museum bietet regelmäßig eine Bergische Kaffeetafel und Bergisches Frühstück an. Zum Kaffeetrinken "met allem dröm on dran" kamen im vergangenen Jahr 2500 Besucher.

 Ilona Fenko (l.) und Martina Czerwonka kümmern sich bei der Bergischen Kaffeetafel im Museum um die Gäste.

Ilona Fenko (l.) und Martina Czerwonka kümmern sich bei der Bergischen Kaffeetafel im Museum um die Gäste.

Foto: Dietrich Janicki

Kaffetrinken "met allem dröm on dran" — hier der niederbergischen Region ein Inbegriff für die Bergische Kaffeetafel. Um die Tradition um Dröppelmina, stiewen Ries und Krentensemmel, Schwattbruad und Waffeln weiter zu vermitteln, bietet das Niederbergische Museum seit 40 Jahren regelmäßig Kaffeetafeln an.

"Willi Münch hat die Tradition damals ins Museum geholt und die Besucher zum Genießen mit allen Sinnen gebracht. Das hatte schon Eventcharakter, als es das Wort noch gar nicht gab", sagt Christa Hoffmann, Geschäftsführerin des Trägervereins Niederbergisches Museum. Damals wie heute steht bei der Kaffeetafel vor allem die Vermittlung des bergischen Brauchtums im Vordergrund.

Zwei Mal pro Woche — mittwochs und samstags — heißt es für die zum größten Teil ehrenamtlichen Küchenhelfer ran an Waffeleisen, Milchreistöpfe und Co. Individuelle Termine für Geburtstage, Jubiläen oder Trauungen können darüber hinaus mit dem Museum vereinbart werden. "Gut die Hälfte aller Hochzeitspaare, die im Museum den Bund fürs Leben schließen, möchte den Tag nach der standesamtlichen Trauung bei uns ausklingen lassen. Unsere Kaffeetafel bietet für solche oder ähnliche Anlässe einen besonders schönen und intimen Rahmen", sagt Hoffmann.

Und einen traditionsreichen dazu. Sämtliche Bestandteile der Kaffeetafel sind historisch überliefert und werden auch so — eventuell leicht modernisiert — im Niederbergischen Museum auf den Tisch gebracht. Eine Speisenfolge, die bei den bergischen Bauern des 18. Jahrhunderts als Festmahl galt. "Einige Bestandteile wie Milchreis, Zimt und Zucker oder Kaffee mussten importiert werden und waren zur damaligen Zeit sehr teuer", erklärt Hoffmann. "Eine Kaffeetafel durchzuführen galt damals als Luxus und wurde selbst von wohlhabenden Bauern nur am Sonntag eingenommen."

Um den Rahmen vom regional Kulinarischen zur bergischen Lebens- und Arbeitsweise der damaligen Zeit zu schlagen, werden die Gäste im Anschluss an die Kaffeetafel im Museum durch die Ausstellung geführt und mit geschichtlichen Anekdoten informiert.

Besucherzahl steigt

Historie, die anzieht: Im vergangenen Jahr kamen 5 100 Besucher ins Museum, von denen 2 500 an der Kaffeetafel teilnahmen. Seit 2009 (5 200 Besucher) das beste Ergebnis. "Bis auf einen kleinen Einbruch im letzten Jahr sind unsere Besucherzahlen ab 2006 kontinuierlich gestiegen", so Christa Hoffmann "Mit den Zahlen von 2011 sind wir jedoch wieder mehr als zufrieden. Damit sind wir personell gut ausgelastet und können nach vorne schauen", sagt Hoffmann.

Das neue Jahr beginnt das Niederbergische Museum mit einer Bergischen Kaffeetafel am Mittwoch, 11. Januar, Einlass 14.15 Uhr (Anmeldung: Info-Kasten).

(lac)
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