Wülfrath Frühlingsfest an der Moschee

Düsseldorf · Sturm und Hagel hatten ein Zelt beschädigt. Doch für das große Fest konnte schnell ein Neues organisiert werden. Die vielen Besucher sahen sich neugierig um und nahmen an Führungen teil.

Traditionell zum Maibeginn veranstaltete der Islamische Verein am Wochenende ein Frühlingsfest an der Moschee. Die Luft war erfüllt von kulinarischem Duftgemisch. Das weiße Minarett ragte in den blauen Himmel. Nichts erinnerte mehr an Sturm und Hagel vom Freitagnachmittag. Ein Zeltdach war auf ein Vordach geschleudert, mit Geschick herunter geholt und fürs Fest durch ein neues ersetzt worden.

An Bierzeltgarnituren, unterm grünen Zeltdach saßen bald dicht an dicht Vereinsmitglieder und Muslime, die nicht dem Verein angehören, Vertreter und Jugendliche benachbarter DITIB-Vereine, und zahlreiche Besucher aus Wülfrath. Unter den Gästen waren in langjähriger Verbundenheit Nachbar und ehemaliger ehrenamtlicher Bürgermeister Professor Dr. Alois Huning sowie Pfarrer und Religionslehrer Klaus-Peter Rex. "Ich habe es am liebsten, wenn es so voll ist, dass Leute sich nicht mehr bewegen können", sagte Vereinsvorsitzender Hayrettin Kahraman.

Faszinierender Lichteinfall

Erfahrungsgemäß erwarte er mindestens 2000 Leute pro Tag. Die ersten Wülfrather Besucher wollten vor allem die Moschee kennenlernen. Angesichts leuchtend blauer Kacheln und faszinierenden Lichteinfalls war die erste Frage, ob alle Moscheen so schön seien. Vorstandsmitglied Hasan Kececi machte "eine Moschee-Führung nach der anderen", mit Erklärungen zu Gebetsrufergalerie, Predigtkanzel, Gebetsnische und flauschigem Teppich. Im Schnitt zählt die Moschee jährlich weit über 7000 Besucher aus Schulen in Kreisgebiet, Wuppertal und Düsseldorf, bis zu Seniorengruppen von weiter her. "Immer, wenn das Thema, 'Islam', ansteht", so Kahraman.

Den großen Zuspruch erklärte er sich durch die in Fernsehen und Internet verbreitete Teilnahme von Bundestagspräsident Wolfgang Thierse bei der Eröffnung, 15. September 2003. Die meisten Frühlingsfest-Besucher zog es zu herzhaften Speisen und süßen Köstlichkeiten. Alles selbst gekocht, gebraten, gebacken. "Für Mund und Auge, ganz frisch, aber nur bedingt für die schlanke Linie", zeigte Selda Selcik, Organisatorin in der Frauengruppe, auf typisch türkisches Gebäck wie auf Torten und Kuchen, die von deutscher Küche inspiriert waren.

Erstmals präsentierte sich die Caritas -der Fachdienst für Integration und Migration mit Info-Material über seine Angebote und die Suchtberatung mit Malaktion für Kinder, vor allem mit ihrem Projekt, "KiK" (Klar im Kopf) für junge Migranten im Kreis Mettmann. "Über Prospekte beispielsweise zu Alkopops oder Internet-Sucht kommen wir ins Gespräch", sagte Handan Dikyokus.

(RP)
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