Mettmann Furioses Sommerkonzert des VHS-Sinfonieorchesters

Mettmann · Publikum war begeistert und forderte Zugabe.

Die Streicher stimmten eine beschwingte, sommerleichte Melodie an, in die Bläser und Schlagzeug, Flöten und Bässe einfielen und das Publikum in der Kirche an der Freiheitstraße mitrissen. Mit Pauken und Trompeten klang die Karelia Suite des finnischen Komponisten Sibelius aus. Es war das furiose Finale eines gelungenen Konzertes, das die Zuhörer begeisterte. Sie wollten sich mit dem strahlenden Schlusspunkt keineswegs zufrieden geben und forderten das Sinfonieorchester der Volkshochschule mit anhaltendem Applaus zu einer Zugabe auf.

Die Musiker und ihr Dirigent Karl-Heinz Kensche ließen sich nicht lange bitten und intonierten den Can Can aus Offenbachs "Orpheus in der Unterwelt". Das Publikum nahm nach den ersten Tönen des bekannten Tanzstückes den Takt auf und klatschte im Rhythmus mit. Anschließend genoss das gesamte Ensemble den tosenden Beifall, der ihm aus dem Kirchenschiff und von der Empore entgegen schallte. Nicht nur das Orchester erhob sich, auch die zahlreichen Zuhörer applaudierten im Stehen.

"Es ist faszinierend, wie toll das Orchester diese großen Stücke umsetzt. Der Bolero war der Wahnsinn. Es ist jedes Mal ein Erlebnis - gerade weil es überwiegend Laienmusiker sind", sagte Ute Manterfeld-Flieter. Der Bolero von Ravel hat auch Gerhard Stuppy besonders begeistert. "Das war spitze. Die jungen Schlagzeuger haben wunderbar gespielt."

Sichtlich stolz war auch Wolfgang Wölke auf seine Schüler. "Das war schon eine Leistung, wie sie das anspruchsvolle Stück gemeistert haben. Sie waren das Metronom, an dem sich das ganze Orchester orientiert hat. Die Trommel mit winzigen Bewegungen zu spielen und das Tempo zu halten, ist nicht einfach", sagte der Leiter des Schlagzeug-Ensembles, das beim Landeswettbewerb Jugend musiziert den zweiten Platz belegt hat.

Mitten in der Musik zu sein, statt nur zuzuhören, ist für Annegret Aldejohann der Ansporn, präzise in ihr Horn zu stoßen. Sie hätte sich allerdings gewünscht, unter freiem Himmel spielen zu können. "Draußen hätte das Konzert noch besser geklungen." Karl-Heinz Kensche wollte damit auch bewusst Passanten ansprechen, die sonst nicht in ein Konzert kommen. "Deshalb bin ich schon ein wenig enttäuscht, dass wir ausweichen mussten." Doch die Resonanz des Publikums entschädigte für den Umzug. "Die Kirche war voll, die Leute waren begeistert und in so einer Atmosphäre macht es unglaublich viel Spaß", sagte Fagottistin Susanne Eggern. Auf die Leistung seiner Musiker war Karl-Heinz Kensche besonders stolz. "Sie haben das Repertoire sehr gut umgesetzt."

(domi)
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