Mettmann Generalprobe für Jugend musiziert

Mettmann · In manchen Momenten grollt dieses Quartett wie die apokalyptischen Reiter in vollem Galopp. Vier Schlagwerkschüler des Musiklehrers Wolfgang Wölke haben sich zu der Mission zusammengetan, einen exklusiven Wettbewerb aufzumischen. Nur alle drei Jahre wird bei "Jugend musiziert" nach den besten Schlagzeugensembles gesucht.

 Luca Bargel (vorne) und Cornelius Reh bei der Schlagzeug-Generalprobe für "Jugend musiziert".

Luca Bargel (vorne) und Cornelius Reh bei der Schlagzeug-Generalprobe für "Jugend musiziert".

Foto: Dietrich Janicki

Am Freitag um 17.30 Uhr treten die Nachwuchskünstler auf der Studiobühne des Langenfelder Kulturzentrums an der Hauptstraße 133 vor kundigem Publikum und einer Expertenjury zum regionalen Vergleich an. Erreichen Sie ihr selbstgestecktes Ziel von 23 Punkten, so wären sie für den Landeswettstreit qualifiziert. Der 11-jährige Luca Bargel stimmt sich zuversichtlich: "Ich gehe da optimistisch rein." Woran es dem Ensemble noch fehlt, ist ein Eigenname. Bislang treten sie als "Quartett" in Erscheinung. Bei den freitäglichen Sessions, die seit November wöchentlich in Wölkes Kellerproberaum stattfanden, soll es in ohrenbetörender Lautstärke zugegangen sein.

Dort fällte man die Entscheidung, statt des zu operesken solistischen "Hummelflug", lieber die die Schlaginstrumente ineinander verschnörkelnde "Badinerie" von Bach darzubieten. Für den 16-jährigen Lorenz Nussbaumer gibt die erste Teilnahme bei "Jugend musiziert" Anlass zur Selbstkritik: "Bei der Generalprobe hat es noch nicht optimal geklappt.." Die Vorgabe des Wettbewerbs fordert vor allem Vielfalt.

Daher schlug Wölke das Bombastische "4/4 for Four" von Cirrone vor. Das Finale setzt das am Marimbaphon vorgetragene "Millenium Bug" von Sollima, bei dem auch mal die Ellenbogen ausgefahren werden, um die Schlegelschläge setzen zu können. Alice Pausohn kann als Mutter des 18-jährigen Markus bestätigen, dass Schlagzeugüben durchdringend sein kann: "Wir haben Glück. Unsere Nachbarn sind sehr tolerant." Tonmeister Stephan Reh hat seinem 15-jährigen Sohn Cornelius und dessen drei Gruppenkollegen versprochen, diese Arrangements aufzunehmen. Die Agora des evangelischen Gemeindehauses, wo das Ensemble am Samstag seinen Wettbewerbsbeitrag auf Publikumsresonanz testete, eigne sich wegen der starken Eigenakustik allerdings nicht als Tonstudio; ein Raum werde noch gesucht. Rehs Prognose für Freitag - er arbeitet als Musikproduzent - hat Gewicht: "Es kommt letztlich auf die Tagesform an." Gleich wie das Resultat ausfällt, am Mittwoch, 11. Februar, wird das Quartett am HHG die Austauschüler aus China, einem Land mit langer Trommeltradition, musikalisch begrüßen.

(lard)
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