Mettmann Geocacher finden ein altes Schloss mit moderner Kunst

Mettmann · Dieses Mal führten die Koordinaten unserer RP-Sommeraktion "Geocaching" zum Schloss Morsbroich in Leverkusen, das umgeben von einem weitläufigen Park östlich des Leverkusener Zentrums liegt. Das Schloss beherbergt das Museum Morsbroich. Es war ist das erste Museum in Nordrhein-Westfalen, das sich nach dem Zweiten Weltkrieg der zeitgenössischen Kunst verpflichtet hat. Bedeutende Ausstellungen internationaler Künstler wie Yves Klein, Lucio Fontana, Louise Nevelson, Andy Warhol, Robert Motherwell und anderen wurden gezeigt.

 Schloss Morsbroich in Leverkusen hat eine große Kunstsammlung und eine weitläufige Gartenanlage mit Springbrunnen.

Schloss Morsbroich in Leverkusen hat eine große Kunstsammlung und eine weitläufige Gartenanlage mit Springbrunnen.

Foto: Schloss

Parallel zur Ausstellungstätigkeit bemüht sich das Museum um die Erweiterung seiner Sammlung durch Ankäufe exemplarischer Gegenwartskunst und trug im Lauf von 50 Jahren eine beeindruckende Sammlung von rund 400 Gemälden und Skulpturen sowie 5000 druckgrafischen Werken zusammen.

In den ehemaligen Remisen, die von der Stadt Leverkusen nach dem Ankauf 1974 restauriert wurden, sind neben der Museumsverwaltung die Galerie des Kunstvereins Leverkusen, der parallel zum Programm im Haupthaus Ausstellungen mit jüngeren, noch weniger bekannten Künstlern zeigt. Gegenüber im linken Remisenteil hat die Museumspädagogik ihren Sitz mit drei Kreativräumen, die vor allem nach Kunstführungen für Kinder genutzt werden. Daran schließt sich das Schlossrestaurant mit Innen- und Außengastronomie an, das eine breite Auswahl an Speisen, vom Imbiss bis zum Menue, vorhält. Eintrittskarten Karten für das Museum bekommt man, neben vielen schönen Dingen im Museumsshop gleich neben dem Eingangstor. Dieser kleine Laden wird von einem Team ehrenamtlich tätiger Damen betrieben, die den erwirtschafteten Gewinn in den Ankauf von Kunst für das Museum stecken.

Erstes Projekt war 2010 die Anschaffung der Brunnenskulptur "Water Island" von Jeppe Hein im Zentrum des Schlossvorplatzes. Die Insel inmitten der ringförmig angelegten Wasserfontäne kann, mit etwas Geschick, trockenen Fußes betreten werden. Das Wasser erhebt sich in unregelmäßigen Abständen rundum oder nur in einzelnen Segmenten. Weitere Außenskulpturen sind im Schlosshof und im hinteren Park gratis zu besichtigen. Eine Keramiktonne von Norbert Prangenberg weist auf die aktuelle Ausstellung "Keramische Räume" hin, die das Keramische Werk von Lucio Fontana zeigt und Arbeiten von Prangenberg, Thomas Schütte, Rosemarie Trockel sowie Markus Karstieß, die sich darauf beziehen. In der Grafiketage unterm Dach ist das grafische Werk von Blinky Palermo ausgestellt.

Das Schloss Morsbroich wurde 1220 erstmals urkundlich erwähnt, von 1619 bis 1803 Sitz des Deutschen Ritterordens. 1774 ließ Ignaz von Roll die Burg abbrechen und durch ein barockes Schlösschen ersetzen. 1857 übernahm die Familie des Viersener Seidenfabrikanten Friedrich von Diergardt das Haus und ließ es 1885 um zwei Flügel erweitern. Die Stadt Leverkusen nutzt den Spiegelsaal als "gute Stube" für besondere Anlässe. Dort finden auch Kammermusik-Konzerte statt. Im Park findet jährlich der Morsbroicher Sommer mit diversen Open-Air-Veranstaltungen am Wochenende statt. Die nächsten Termine sind am 15. bis 17 August.

(RP)
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