Mettmann Halterin der Welpen: "Das Auto war nicht überhitzt"

Mettmann · Mit einer E-Mail an die RP-Redaktion hat sich jetzt die Besitzerin der sechs Hundewelpen zu Wort gemeldet. Polizeibeamte hatten die Tiere am Montag aus einem im Stadtwald geparkten Kombi geholt.

Mettmann: Halterin der Welpen: "Das Auto war nicht überhitzt"
Foto: Kreispolizei Mettmann

Die Halterin verwahrt sich gegen den Vorwurf, der Wagen sei überhitzt gewesen. Dazu habe sie das Auto am Folgetag noch einmal an derselben Stelle geparkt und die Temperatur gemessen. "Die Außentemperatur dort um 12 Uhr war 20 Grad, keine 24 Grad", sagt sie. Die Innentemperatur des Wagens sei, gemessen mit dessen Thermometer, kaum von der Außentemperatur abgewichen. Der Grund: Das Auto sei im Schatten einer Baumreihe abgestellt gewesen.

Das geöffnete Heckfenster des Kombi habe für eine ausreichende Frischluftzufuhr der Welpen gesorgt. Diese habe sie allein gelassen, um mit einer Begleiterin und den erwachsenen Hunden spazieren zu gehen. Dass sich die Welpen in Gegenwart der besorgten Passantinnen nicht bewegten, habe nicht an durch Hitze bedingter Apathie gelegen, sondern daran, dass sie schliefen.

Die Welpen seien höchstens in Hitze geraten, weil sie geweckt wurden: "Da bin ich mir jedenfalls sehr sicher", schreibt die Halterin, die das Verhalten der Passantinnen, die die Polizei riefen, an anderer Stelle "übereifrig" nennt. "Ich denke, dass keiner die Welpen besser kennt als ich, und weiß, wann sie sich wohl fühlen und wann nicht", schreibt die Frau. Sie habe bereits seit 38 Jahren Erfahrung mit Hunden. "Wir sind eben keine Züchter, wo die Welpen in sieben bis acht Wochen nur einen Käfig sehen und die Mutter." Die Welpen wurden offenbar schon an neue Eigentümer verkauft, derzeit sind sie im Hildener Tierheim und werden nicht vermittelt.

 Dieses Foto machte eine Zeugin. Gut zu sehen: Der Spalt des Heckfensters.

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Foto: Der Spalt des Heckfensters.
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Foto: dpa, fve kde

Mit den Aussagen konfrontiert, bleibt Polizei-Sprecher Ulrich Löhe bei der Schilderung des Vorfalls: Die Polizistin, die durch das Heckfenster ins Auto geklettert war, um die Türen zu öffnen, habe die Luft im Wagen als "stickig und sehr heiß" beschrieben, so dass sie es selbst "kaum ausgehalten" habe. "Dort war eine ganz enorme Hitze und stickige Luft. Selbst der kurze Aufenthalt im Auto war der Kollegin sehr unangenehm." Aktuell liegt der Fall bei der Kreisveterinärbehörde. Dazu Kreis-Sprecherin Daniela Hitzemann: "Die Hunde waren eindeutig in einem desolaten Zustand. Die Polizei holt Hunde nicht ohne Grund aus dem Auto."

(RP)
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