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Mettmann Helios-Gruppe übernimmt Klinikum Niederberg

Mettmann · Die Entscheidungen in den Räten von Velbert und Heiligenhaus zur Privatisierung fielen jeweils mit großer Mehrheit.

 Velberts Bürgermeister Dirk Lukrafka (li.) und Bürgermeister Jan Heinisch (Heiligenhaus) verkünden die Entscheidung über das Klinikum.

Velberts Bürgermeister Dirk Lukrafka (li.) und Bürgermeister Jan Heinisch (Heiligenhaus) verkünden die Entscheidung über das Klinikum.

Foto: Achim Blazy

Nach monatelangem Bieter- und Prüfverfahren steht nun ein deutliches Votum: Der Heiligenhauser Rat sprach sich mehrheitlich für die Privatisierung des Klinikums Niederberg aus. Im zeitgleich tagenden Velberter Rat lautete das Ergebnis 47 zu elf für die Privatisierung - die RP berichtete. Die Vertragsunterzeichnung ist noch im Februar geplant. Wie die nächsten Schritte aussehen, erläuterten gestern die Bürgermeister Jan Heinisch und Dirk Lukrafka im Velberter Rathaus.

"Helios wird sich den Mitarbeitern in Kürze vorstellen", so Lukrafka. Ein Bestandteil des 500 Seiten starken Vertrags ist die Jobgarantie für die 1000 Beschäftigten für die Dauer von zweieinhalb Jahren. Die Gewerkschaft Verdi hat bereits angekündigt, die Bestimmungen prüfen zu wollen. Ein erstes Signal kam auch vom Helios-Regionalgeschäftsführer Manuel Berger: "Die Mitarbeiter des Klinikums Niederberg haben in den letzten Jahren trotz unklarer Zukunftsperspektiven bemerkenswerte Ergebnisse erzielt. Daher sind wir uns sicher, dass sich das Klinikum mit der Unterstützung eines starken Partners hervorragend weiterentwickeln wird."

Die Ziele seien klar: Neubau des Klinikums, Erhaltung und Verbesserung der medizinischem Leistungen, weder Personalabbau noch Schließung einzelner Abteilungen. Das gesamte Privatisierungspaket hat ein Volumen von rund 150 Millionen Euro. Ihre Einschätzung des Ergebnisses: Helios punkte besonders im Medizin- und Personalkonzept, mit Kündigungsschutz, Tarifverträgen und Betriebsvereinbarungen, Altersversorgung und Maßnahmen der Weiterbildung. Vor allem die immense Gesamtsumme schloss ein Weitermachen in kommunaler Trägerschaft letztlich aus. Das Klinikum selbst hätte die Kredite nur erhalten, wenn es durch Kommunalbürgschaften gesichert gewesen wäre. Auch die Finanzierung durch den Zweckverband erwies sich als zu riskant.

Dieser Ansicht schlossen sich im Heiligenhauser Rat die Fraktionschefs von CDU, SPD, FDP und WAHL an. Ralf Herre (CDU) und Peter Kramer (SPD) erinnerten daran, dass auch die asbestbelastete Bausubstanz ausschlaggebend gewesen sei. "Die seriösen Möglichkeiten der beiden Trägergemeinden hätte das überstiegen", so Kramer. Zehn Zuhörer auf der oberen Tribüne verfolgten die knapp zweistündige Diskussion im Ratssaal.

(RP)
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