Kreis Mettmann Hilfe, es weihnachtet im Oktober!

Kreis Mettmann · Bis Heiligabend sind es noch fast drei Monate. In manchen Geschäften beginnt jetzt bereits der Countdown aufs Fest.

 Cornelia Offermann (l.) und Gabi Hoffmann haben bei Blumen Schley schon einen großen Stand mit Weihnachtsdekoration aufgebaut.

Cornelia Offermann (l.) und Gabi Hoffmann haben bei Blumen Schley schon einen großen Stand mit Weihnachtsdekoration aufgebaut.

Foto: Dietrich Janicki

Appetitlich aufgereiht liegen sie da, Printen, Dominosteine und Spekulatius. Für manche sind das saisonale Leckereien, wie es bestimmte Eiscremesorten auch nur zu ausgewählten Jahreszeiten gibt. Die Händler jedenfalls freuen sich übers Geschäft - doch viele Kunden sind über diese ihrer Meinung nach viel zu früh präsentierten Vorboten der Weihnacht genervt. Mancher denkt: Ein Gesetz muss her. Denn gefühlt ist Weihnachten jedes Jahr etwas früher.

Im Supermarkt gibt es seit Mitte des Monates Lebkuchen & Co. und diese Produkte gehen weg wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln, bestätigt Markus Moritz vom gleichnamigen Edeka-Geschäft im Angermarkt. "Der Hammer ist: manche fragen schon im August nach Spekulatius. Einfach, weil sie die Kekse gerne zum Kaffee knabbern." Der Kundenwunsch ist für den Geschäftsmann ein Argument. Geht man davon aus, dass Regalplätze jedem Händlern lieb und teuer sind, wird er darin nichts hineinlegen, was er nicht verkaufen könnte. "Allerdings dekorieren wir Weihnachtsmänner erst ab November." Bestellungen für sämtliche Weihnachtsartikel müssen mit Vorlauf von etwa einem dreiviertel Jahr vorgenommen werden.

Im Spielzeugfachhandel ist Weihnachten noch kein Thema. "Jetzt hatten wir 'Star Wars'-Tag, dann kommt Halloween", sagt Hans-Jürgen Fath von "Spiel + Bahn". Die Goldene Zeit - das Weihnachtsgeschäft macht bekanntermaßen einen großen Teil des Jahresumsatzes im Einzelhandel aus - beginnt im November. "Dann wird entsprechend mit Kugeln und Sternen dekoriert", das gilt für die Geschäfte an der Poststraße (Mettmann) und Bahnstraße (Erkrath), "im Geschäft in der Königshof-Galerie haben wir ja keine entsprechenden Schaufenster". Damit in der Adventszeit die Auswahl in den Regalen entsprechend bestückt ist, haben die Eheleute Fath sechs Monate zuvor Waren bestellt. Renner dieser Saison sind Looms, Lego ist ein Dauerbrenner, ebenso klassische Brettspiele und Modelleisenbahnen. Rückläufig hingegen sind elektronische Spiele wie Nintendo und Wii. "Der Trend ist vorbei."

Beim Metzger des Vertrauens sollte der zum Fest servierte Braten rechtzeitig vorbestellt werden. Gleiches gilt für Gänse, so dass nicht auf qualitativ minderwertige Ware unbekannter Herkunft aus dem Gefrierfach zurückgegriffen werden muss. Wer einen Weihnachtsmann buchen möchte, macht das über Künstlervermittlungen. "Wir vermitteln nur sozialversicherungspflichtige Jobs", heißt es bei der Agentur für Arbeit. Saisonarbeiter wie der Mann in Rot gehören nicht dazu. Weiteres wichtiges Accessoires ist der Christbaum. Den gibt es in der Adventszeit nicht nur am Hochdahler Markt. Blumenparadies Schley bietet ab Ende November entsprechende Pflanzen an. Für Umweltbewusste mit Ballen und Wurzelwerk, die sich später einpflanzen lassen, aber selbstverständlich auch "geschlagen", also für einen entsprechenden Baumständer vorbereitet. Für Spätentschlossene bis Heiligabend, genauso lange, wie Weihnachtsdekoration zu bekommen ist. Lichterketten, Leuchten und Lampen ebenso wie Engelsfiguren, Servietten und Kugeln sind hier seit Monatsmitte im Angebot. Ein Synonym für Lebkuchen, Glühwein und Weihnachtsstimmung sind Weihnachtsmärkte. "Grundsätzlich beginnt der Blotschenmarkt nach Totensonntag", sagt Judith Ballaschk von der Geschäftsführung von Mettmann Impulse. In diesem Jahr dauert er vom 28. November bis 14. Dezember.

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