Erkrath Hilfe für Geburtshelferkröte

Düsseldorf · Das Naturschutzzentrum und das Helmholtz-Gymnasium Hilden unterzeichneten einen Kooperationsvertrag.In einer Freilandanlage in Bruchhausen wurden optimale Lebensbedingungen für den Lurch-Nachwuchs geschaffen.

Der Traum vom Grünen Klassenzimmer wurde beim Hildener Helmholtz-Gymnasium Realität. Dank der Schülerinnen Ramona Dupke und Andrea Woitzik sowie der später zu den beiden Elftklässlerinnen gestoßenen Miriam Osterwind. Sie siegte beim Schülerwettbewerb Jugend forscht NRW mit ihrem Thema „Hilfe für die Geburtshelferkröte“ und wurde 2006 Umweltpreisträger auf Bundesebene. Nun wohnen bis zu zehn der vom Aussterben bedrohten Amphibien im Innenhof der Schule. Seit drei Jahren engagieren sich die Schülerinnen mit dem Naturschutzzentrum Bruchhausen an einem Projekt zur Rettung der Kröte.

Speziellen Kühlschrank entwickelt

Damals besuchte Biologie-Lehrer Bernhard Osterwind mit seiner achten Klasse das Zentrum, um ökologische Untersuchungen an Teichen vorzunehmen. Bärbel Auer, Vorsitzende der Stiftung Bruchhausen, sprach den Pädagogen an. Seitdem arbeiten sie gemeinsam mit beachtlichem Erfolg. Da Geburtshelferkröten sehr empfindlich auf Umwelteinflüsse reagieren, entwarf Andrea Woitzik für „Jugend forscht“ einen speziellen Kühlschrank: Das Gerät ist eine Klimakammer mit speziell installierter Lichtschaltung und Temperaturperiodik. So haben Kaulquappen das Gefühl, den richtigen Tages- und Nachtrhythmus zu erleben, lange Luftfeuchtigkeit und kurze Wintertage inklusive. Naturschutzzentrum und Helmholtz-Gymnasium haben jetzt einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. „Wir wollen die Zusammenarbeit verfestigen“, erklärt Karin Blomenkamp, Leiterin der Einrichtung. Die Rettung der Kröten soll aber nur eines der Projekte bleiben. „Es ist heutzutage üblich, sich einen Partner aus der Wirtschaft zu suchen“, betont Schulleiter Karl-Heinz Räbisch. Blomenkamp bemühte sich um finanzielle Hilfe. Ein Auftritt im Fernsehen erwies sich als Glücksfall: Die Schülerinnen nahmen 5000 Euro Preisgeld mit.

Inzwischen gibt es eine Station zur geschützten Vermehrung der Geburtshelferkröte. Hierzu wurde eine Freilandanlage entwickelt mit optimalen Lebensbedingungen. Das Fehlen der Fressfeinde und Krankheiten sowie ausreichende Nahrungszufuhr ermöglichen eine hohe Anzahl an Nachkommen, die in der freien Natur niemals überlebt hätten. Ein Teil der Geburtshelferkröten wird später in geeigneten Lebensräumen wieder angesiedelt.

(RP)
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