Auch die Texte der Leseordnungen der beiden großen Kirchen scheinen gegen Ende des Kirchenjahres das Ende der Welt hinaufzubeschwören, vom Weltgericht ist da die Rede oder von gefährlichen Zeiten für die Christen. Das Evangelium, das die katholische Leseordnung für diesen Sonntag vorsieht, schließt dann aber mit den Worten "Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen."

Mitten in die düsteren Prognosen stellt Jesus sein Versprechen, dass da mehr auf uns wartet als der Tod und das Ende unseres Lebens. Unsere Gewissheiten, alles, was wir jetzt kennen und für sicher halten, wird aus den Angeln gehoben, unsere Welt komplett auf den Kopf gestellt und was da auf uns wartet, können wir uns kaum vorstellen oder in unseren Begrifflichkeiten ausmalen. Sicher ist aber, dass da etwas und jemand auf uns wartet, dass unsere christliche Hoffnung über den Tod hinaus trägt.

Eine der tröstlichsten Zusagen, die sich in der Bibel finden lässt, ist mir in diesen Tagen — gerade auch in Hinblick auf das Leid der Menschen auf den Philippinen — zum Ausdruck dieser Hoffnung geworden: "Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen. Er, der auf dem Thron saß, sprach: Seht, ich mache alles neu."

Kordula Montkowski Pastoralreferentin an St. Lambertus