Mettmann Im Triumph durch’s Bergische

Düsseldorf · 21 Teilnehmer meldeten sich zur Histo Neandertal. Nur einer schaffte es nicht ins Ziel.Strecke führte 195 Kilometer durch den Kreis und Nachbarstädte. Ältester Wagen war ein Bentley von 1947.

Selten treffen so unterschiedliche Autos wie VW-Käfer und Alfa-Romeo-Roadster so ebenbürtig aufeinander wie bei der „Histo Neandertal.“ Dort geht es weniger um den Autotyp als ums Alter des Fahrzeugs. Ähnlich verschieden waren die Fahrer der touristischen Ausfahrt durch die Region am Samstag: Der Mettmanner Automobilclub (MAC) freute sich besonders über zwei zehnjährige Beifahrer, aber auch alle anderen Altersgruppen waren vertreten.

Mit 21 gemeldeten Autos startete die Ausfahrt am Vormittag, 20 davon kamen ins Ziel – ein Oldtimer war zu alterschwach. Als sich die erschöpften Fahrer abends in der Gaststätte „Am Röttgen“ zur Siegerehrung trafen, hatten sie nicht nur knappe 200 Kilometer auf Landstraßen zurückgelegt, sondern auch zahlreiche Sonderaufgaben gelöst. Sie mussten ihr Auto rückwärts an ein Gatter heranfahren, ohne es zu berühren. Je näher, umso mehr Punkte gab‘s. Anderswo galt es, aus einem Zylinderkopf möglichst rasch vier Zündkerzen herauszuschrauben.

Phillip Hoffmann/Sandra Pupkes

Gesamtsieger des Tages wurden Phillip Hoffmann und Sandra Pupkes, die bereits zum dritten Mal an der Histo Neandertal teilnahmen. Für die Wuppertaler mit ihrem Fiat 850 von 1966 war es eine Rallye unter vielen: „Man bekommt mit der Zeit Übung in den Aufgaben unterwegs“, sagte der glückliche Gewinner. Sein 37 PS starkes Fahrzeug hat er vor drei Jahren vom Erstbesitzer aus Italien gekauft, Tachostand nur 78 000 Kilometer.

Das älteste Fahrzeuge, die in drei Alters-Kategorien eingeteilt wurden, war ein Bentley von 1947. Auch „Youngtimer“ wie ein Opel Kadett von 1980 waren dabei. Der Mettmanner Rainer Lautenschlager ist bisher bei jeder Histo Neandertal dabei gewesen. Sein dunkelgrüner Triumph TR 250 ist eine echte Rarität: Nur 2000 Exemplare gibt es von dem nur für Amerika gebauten Fahrzeug noch. Jüngst wurde der Wagen von Fachleuten des Modellherstellers Revell vermessen. Denn: „Es ist alles im Original-Zustand.“ Für die Wartung des Wagens nimmt Lautenschlager weite Wege in Kauf, seine Werkstatt ist im Märkischen Kreis, Ersatzteile organisiert er aus ganz NRW. Ulrich Stapel, Vorsitzender des MAC, blickte am Samstagabend auf eine gelungene Veranstaltung zurück. „Das lag am Wetter, aber auch an Streckenmeister Horst Müller, der die Route geplant hatte. Stapel freute sich auch über den Einsatz moderner Kommunikationsmittel: „Dass es mittags schon Zwischenergebnisse gibt, hatten die meisten Fahrer nicht erwartet.“ Viele Fahrer haben zu erkennen gegeben, dass sie 2007 wieder teilnehmen wollen.

(RP)
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