Postskriptum Die Woche In Unserer Stadt Immobilien: Neue Häuser braucht die Stadt

Mettmann · Wer in Erkrath nicht mehr länger Miete zahlen möchte und ein bezahlbares Haus sucht, sollte genug Geld in der Tasche haben. Nicht wenige Objekte sind überteuert und sanierungsbedürftig.

Warum noch Miete zahlen? Häuser sind doch sowas von günstig, die Zinsen für Kredite im Keller und wenn man mit der Bank spricht, hat man doch sein eigenes Haus ganz schnell abbezahlt und kann trotzdem noch jedes Jahr in den Urlaub fahren und sich natürlich zwischendurch ein neues Auto kaufen. Makler und Banken versprechen gerne viel, doch wie sieht das in der Realität aus?

Eine kurze Recherche ergibt, in Erkrath werden im Internet etwa 30 bis 40 Häuser zum Kauf angeboten. Die Preisspanne: Etwa 260 000 Euro für ein Reihenhaus bis hin zur Villa in begehrter Lage für 1,3 Millionen Euro. Was auffällt: Neubauten sind so gut wie gar nicht darunter, viele Objekte stammen aus den 1960er Jahren. Anhand der in den Anzeigen mitfotografierten Wohnungseinrichtung kann man schnell erkennen, dass in vielen Häusern ältere Leute leben oder gelebt haben, die möglicherweise in den letzten Lebensjahren nur noch das Nötigste in ihre Häuser investiert haben.

Der Sanierungsbedarf ist schon auf den Fotos klar erkennbar, ganz abgesehen von nicht mehr zeitgemäßen Grundrissen und nicht ausgebauten Dachgeschossen. Und wenn sie ausgebaut sind, sieht man oft eine Holzdecke, die vorsichtig formuliert nicht so aussieht, als wollte man darunter schlafen oder die Kinder spielen lassen. In den Kellern lauert dann das nächste Problem: Eine uralte Ölheizung, die im Winter mal eben ein paar Tausend Liter durch die nicht gedämmten Hauswände in die meist alten Heizkörper jagt. Wenn es dann noch durch das Dach tropft, bleibt es nicht beim Kaufpreis, sondern man kann noch mal einen ordentlichen Batzen für die Sanierung drauf packen. Doch - sagen wir mal 300 000 Euro für einen Altbau und dann noch mal ordentlich was drauf für Heizung, Dach, ein paar Umbauten, eine neue Küche - da kommen schnell noch mal 100 000 Euro oben drauf. Am Ende hat man immer noch einen Altbau - zwar saniert, aber eben immer noch weit entfernt von einem wirklich modernen Haus. Die Makler umschreiben sowas mal ganz gerne: Bei einem Haus steht tatsächlich dabei: "Ein Handwerkertraum". Die wenigsten von uns können alles selbst machen. Mein Traum wäre es nicht, viel Geld auszugeben und die nächsten Jahre auf einer Baustelle zu leben. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass echte Handwerker jeden Abend noch bis tief in die Nacht an ihren eigenen Häusern rumschrauben wollen? Was also tun? Sich gut beraten lassen, wirklich gut überlegen und alle Risiken beim Hauskauf genau abwägen.

Neubauten gibt es in Erkrath so gut wie nicht. Immer wieder hat sich die Politik schwer damit getan, neue Flächen auszuweisen. Mit einem neuen Bürgermeister ab September ist das Problem nicht gelöst, der Rat der Stadt wurde vor mehr als einem Jahr gewählt. Oberstes Ziel scheint immer noch zu sein: So viel Grün wie möglich in den drei Stadtteilen zu erhalten. Doch Gras und Bäume zahlen keine Steuern, füllen nicht die Kindergärten/Schulen und gehen auch nicht Einkaufen in der Stadt.

(RP)
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