Mettmann In acht Sekunden von Laval nach Mettmann

Mettmann · Über Facebook suchte Mettmann Impulse nach einem Ferienjob für Théoxane Gemin aus der Partnerstadt Laval. Die junge Frau war freudig überrascht, dass sie im Dingle's Arbeit gefunden hat.

 Theoxane Gemin aus Mettmanns Partnerstadt Laval hat einen Ferienjob im "Dingle's" gefunden.

Theoxane Gemin aus Mettmanns Partnerstadt Laval hat einen Ferienjob im "Dingle's" gefunden.

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

Als Théoxane Gemin in Frankreich keinen Ferienjob fand, gab es für sie nur noch eine Lösung. Nach Deutschland soll es gehen. Schon oft das Land besucht und sich in die Sprache längst verliebt wendete sich die junge Frau aus Laval in der Partnerstadt an den Freundeskreis Mettmann-Laval.

Dank des Engagements von Hedy Scholz, stellvertretende Vorsitzende des Vereins, wurde ein Facebook-Aufruf unter "Mettmann Impulse sucht..." gestartet. In weniger als acht Sekunden dann die Überraschung. Peter Ratajczak meldete sich mit den Worten: "Ich nehme sie."

Jetzt arbeitet die 18-Jährige, aus der Partnerstadt Laval, seit dem 1. Juli im Dingle's, dem Pub von Peter Ratajczak. Bei ihrer Ansprechpartnerin Hedy Scholz lebt sie während der vier Wochen in Mettmann.

Auf Nachfrage, wieso er "Ja" gesagt hat, hat Peter Ratajczak eine simple und klare Antwort: "Bei der Chance, jemanden aus der Partnerstadt zu helfen, muss man sich engagieren." Ratajczak ist Mitglied im Freundeskreis und hat vor einigen Jahren selbst Laval besucht. Seine Frau hat er bei seinem spontan Entschluss nicht nach Zustimmung gefragt. "Natürlich war es ein Risiko, aber man könnte es auch einfach als ,Blind-Date' bezeichnen.", sagt der Pub-Besitzer. Mit der Arbeit von Théoxane sind er und seine Frau zufrieden. Sie sei sehr nett und spricht ein wirklich gutes Deutsch, so das Ehepaar. "Außerdem lieben die Gäste ihren Akzent."

Théoxane ist von dem Einsatz ihres Chefs überwältigt: "Ich dachte, es geht nicht so schnell und es wäre schon zu spät, um an einen Job zu kommen." Ihre Arbeit im Pub fängt meistens um 17 Uhr an. Dann kellnert sie bis halb 12 nachts und wird von ihrer Gastmutter abgeholt. Die Arbeit empfindet sie als anstrengend, aber auch durchaus mit viel Spaß. Bei dem vielen Laufen lerne sie neue Leute kennen und könne ihre Aussprache und den Wortschatz verbessern und erweitern. Mit dem Team verstehe sie sich sehr gut, so die Französin. Auch mit der anderen Kellnerin habe sie sich schon angefreundet. In ihrer Freizeit besucht sie zusammen mit ihrer Gastmutter die größeren Städte in der Umgebung und entdeckt die Sehenswürdigkeiten dieser. Geplant ist aber auch ein alleiniger Besuch der Landeshauptstadt Düsseldorf. Ansonsten erkunde sie selbst Mettmann, so Théoxane. Weiterhin stehen Treffen mit Freunden aus ganz Deutschland an, so wie der Besuch von einem Freund auf Sylt.

Die deutsche Sprache hat Théoxane bereits in der Schule gelernt. Nach acht Jahren besitzt sie sogar ein deutsches Sprachdiplom. Mit diversen Austauschen in ganz Deutschland, die von einer Woche bis zu drei Monaten gedauert haben, hat sie die Sprache mehr und mehr lieben gelernt. Bereits im letzten Jahr hat sie für einen Monat in Bayern als Kellnerin gearbeitet. An Deutschland gefallen ihr besonders die Menschen. Sie seien sehr nett und hilfsbereit, so die frischgebackene Abiturientin.

Für ein Studium zur Journalistin besucht die Französin zurzeit eine Vorbereitungsklasse. Damit bekommt sie die Möglichkeit, an großen Universitäten angenommen zu werden. Sollte dies funktionieren, könnte sie ihr Studium, neben den drei Jahren in Frankreich auch für zwei Jahre in Deutschland verbringen und es hier absolvieren. Später möchte sie gerne nach Deutschland ziehen. In Betracht kommen könnte da ihre Lieblingsstadt Ulm in Baden-Württemberg, vielleicht aber auch Mettmann.

(RP)
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