Mettmann In Mettmann fehlen Kindergarten- und Tagespflegeplätze

Mettmann · Auch der neue Awo-Kindergarten an der Gruitener Straße wird das Problem nicht gänzlich lösen.

 Der Bau der neuen Kita an der Gruitener Straße, die von der Awo betrieben wird, ist im Zeitplan. Ende des Jahres ist die Eröffnung.

Der Bau der neuen Kita an der Gruitener Straße, die von der Awo betrieben wird, ist im Zeitplan. Ende des Jahres ist die Eröffnung.

Foto: Dietrich Janicki

In Mettmann fehlen Kindergartenplätze, und zwar für Kleinkinder (U-3), aber auch für ältere Kinder (Ü-3). Die Fachverwaltung hat im Jugendhilfeausschuss ein Konzept vorgestellt, mit dem die Situation abgemildert werden kann. Im April wird eine weitere Gruppe mit zehn Kindern von der Donaustraße in der Evangelischen Kita am Hoshof ziehen, zehn weitere Plätze sind vorgesehen.

Im Kinder- und Familienzentrum Händelstraße in Mettmann-Süd hat man aus der Not eine Tugend gemacht und eine "Natur- und Erlebnisgruppe" mit 20 Plätzen ins Leben gerufen. Die Gruppe ist häufig im Stadtwald unterwegs. In diesem Jahr soll ein Spielmobilanhänger angeschafft werden, der den Bedürfnissen und Anforderungen der Natur- und Erlebnisgruppe entspricht. Im neuen Awo-Kindergarten an der Gruitener Straße - derzeit im Bau - sollen Ende des Jahres 100 Kinder aufgenommen werden (20 Plätze für Kinder unter drei und 80 für Kinder über drei Jahre). In der Kindertagespflege sind in diesem Jahr 200 Plätze (in 2017 waren es 180) vorhanden - hinzu kommen 25 Plätze in der Randzeitenbetreuung.

Dennoch gibt es aktuell eine große Warteliste: 58 Kinder Ü-3 und 129 Kinder U-3 suchen einen Platz. Bei der Kindertagespflege sind es 20 Kinder. Fachbereichsleiterin Ute Piegeler: "Grundsätzlich ist die Platzsituation durch die Möglichkeit vieler zusätzlicher Neuaufnahmen der neuen Awo-Kita und dem Ausbau der Kindertagespflege deutlich entspannter als im Vorjahr." Der Kinderboom in Mettmann hat seine Ursachen: Die Zuzüge junger Familien erfolgen derzeit auch ohne weitere größere Neubaugebiete, sondern innerhalb des Bestandes durch Generationenwechsel in mehreren Siedlungsgebieten, zum Beispiel in Metzkausen, Obschwarzbach und Mettmann-Süd.

Ausblick: Es werden voraussichtlich 20 U3- und bis zu 100 Ü3-Plätze für ein auskömmliches Angebot ohne Überbelegungen zum Beginn eines Kindergartenjahres fehlen, sagt die Verwaltung.

In Metzkausen soll die Kita Heilige Familie um zwei weitere Gruppen (sieben U-3 und 33 Ü-3 Plätze) vergrößert werden. Der Katholischen Kirchengemeinde wurde von der Verwaltung das Angebot unterbreitet, dass nicht nur eine Finanzierung der gesamten Baumaßnahme in einer Größenordnung von 1,3 Millionen Euro seitens der Stadt Mettmann übernommen wird, sondern dass die zukünftige Betriebskostenförderung der katholischen Kindertageseinrichtungen analog der Finanzierung der evangelischen Kindertageseinrichtungen erfolgen könnte. Das heißt: Der Trägeranteil für das gesamte Platzangebot in den drei Einrichtungen sinkt von 12 auf 7 Prozent. Die Stadt würde dann einen freiwilligen Zuschussanteil an den Träger in Höhe von 5 Prozent zahlen. Dies entspricht einer Entlastung des Trägers jährlich in Höhe von 73.000 Euro für die bisher vorhandenen Gruppen. Berücksichtigt man dann noch die zwei geplanten Gruppen im Rahmen dieser Finanzierung, liegt der städtische Anteil/freiwilliger Zuschuss der Stadt an den Träger bei 90.000 Euro.

(cz)
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