Wülfrath In Wülfrath heimisch
Düsseldorf · Lutfije Seifa lebt mit ihrer Tochter Orgesa immer noch in der Sorge, in das Kosovo abgeschoben zu werden.Petitionsausschuss tagt am 16. Januar. Danach entscheidet die Ausländerbehörde des Kreises.
Lutfije Seifa (33) lebt mit ihrer Tochter Orgesa (3) weiter in der Ungewissheit, ob sie in Wülfrath bleiben kann oder in das Kosovo abgeschoben wird. Die Ausländerbehörde des Kreises Mettmann hatte die für den 11. Dezember festgesetzte Abschiebung nur aufgeschoben bis zur Entscheidung des Petitionsausschusses, der am 16. Januar tagt. Zur Aufschiebung kam es, nachdem sich der der Ökumenische Arbeitskreis "Fremde brauchen Freunde" in einer Pressekonferenz an die Öffentlichkeit gewandt hatte.
Lutfije Sejfa war verheiratet mit Fadil Sejfa, der seit 1992 in Deutschland lebte und im Jahr 2005 eine unbeschränkte Aufenthaltserlaubnis erhalten hatte. Die Tochter der Eheleute Sejfa ist in Deutschland geboren. Nach dem frühen Tod des Ehemannes und Vaters soll die junge Witwe mit ihrem Kind in das Kosovo abgeschoben werden.
Marc Ratajczak ist Berichterstatter
Die dagegen angerufene Härtefallkommission des Landes NRW hat der Ausländerbehörde empfohlen, die 33-Jährige und ihre Tochter nicht abzuschieben, sondern ihr eine Aufenthaltserlaubnis zu erteilen. Da sich die Ausländerbehörde jedoch weigerte, dem Ersuchen der Härtefallkommission zu folgen, wurde der Petitionsausschuss angerufen. Berichterstatter im Petitionsauschuss ist Marc Ratajczak (MdL).
"Hoffentlich kann die Mutter mit ihrem Kind bleiben. Die Situation ist eine entsetzliche Belastung für die Frau", sagte der Landtagsabgeordnete im Pressegespräch. Sie sei in Wülfrath integriert und beliebt, erfahre viel Unterstützung und ihr Lebensunterhalt sei gesichert. Er habe sich in Gesprächen auf höchster Ebene für ihr Bleiberecht eingesetzt. Der Petitionsausschuss sei sich in dieser Frage einig. "Ich wünsche mir, dass der Kreis Mettmann seinen Spielraum nutzt."
Norbert Heitmann kennt Lutfije Seifa schon länger. Er erteilt ihr im DRK-Kindergarten Deutsch-Unterricht. "Alle im Kindergarten leiden mit den beiden. Wir brauchen Ruhe für das Kind." Wenn die Ausländerbehörde die Abschiebung nicht aufschiebe, "tanzt der ganz Kindergarten beim Kreis an".
Dr. Paul-Jürgen Stein vom Ökumenische Arbeitskreis "Fremde brauchen Freunde" kann die Ausländerbehörde nicht verstehen. Obwohl das Petitionsverfahren laufe, habe sie die Abschiebung angeordnet. Diese Brüskierung des Petitionsausschusses, damit des Landtags, durch den Kreis Mettmann sei ebenso ein Skandal wie die Weigerung der Ausländerbehörde, dem Ersuchen der Härtefallkommission zu folgen. Seit 2006 wäre dies der einzige derartige Fall in NRW. In allen übrigen Fällen hätten alle anderen Ausländerbehörden des Landes NRW den Ersuchen der Härtefallkommission entsprochen.