Aylin Meier im Interview Italiener dringend gesucht

Mettmann · Die City-Managerin geht verstärkt auf Gastronome und Existenzgründer zur Belebung der Innenstadt zu.

 Citymanagerin Aylin Meier am Kirchplatz in der Innenstadt. Sie möchte noch mehr Gastronomie nach Wülfrath locken.

Citymanagerin Aylin Meier am Kirchplatz in der Innenstadt. Sie möchte noch mehr Gastronomie nach Wülfrath locken.

Foto: dj

Wie ist Wülfraths Image?

Meier Die Stadt ist beliebt aufgrund ihrer Kleinteiligkeit - dieses Überschaubare und Nette. Sie steht aber auch in direkter Konkurrenz zu benachbarten Großstädten Wuppertal und Düsseldorf.

Was sind Aufgaben des Citymanagements, das Image weiter zu verbessern?

Meier Unser Hauptziel ist es, die Innenstadt weiter zu beleben. Hier gilt es, einen Branchenmix, der den Bedürfnissen der Kunden entspricht, möglichst zu gewährleisten. Dazu beraten wir die Immobilieneigentümer zu Optionen der Nachnutzungen und unterstützen bei der Nutzerakquise. Die Beratung der Einzelhändler ist auch eine unserer Aufgaben.

Der Heumarkt hat sich gut entwickelt. Ist das ein neuer Mittelpunkt?

Meier Ja, er ist es! Dort tummeln sich inzwischen wieder viele Besucher und Kunden. Das Konzept des Cafés zeigt, dass es sich für Immobilieneigentümer lohnt, auf den richtigen Mieter zu warten. Das Café Heumarkt ist ein weiterer Frequenzbringer, der Leute anzieht und somit die umliegenden Geschäfte stärkt. Die Außengastronomie belebt die Innenstadt bei schönem Wetter zusätzlich.

Was würde den Branchenmix perfekt ergänzen?

Meier Im gastronomischen Bereich ein Italienisches Restaurant oder ein weiteres Eiscafé - zum Beispiel am Wareplatz. Diese Wünsche werden oft an uns herangetragen. Wir suchen daher in der Region nach Interessenten. Im Bereich Einzelhandel werden oft Sportartikel und Wäsche vermisst.

Wie werden entsprechende Akteure gesucht und gefunden?

Meier Wir stellen den Standort als Ganzes vor, nicht einzelne Ladenlokale. Im ersten Schritt sind wir auf Filialisten zugegangen. Allerdings ist es nicht leicht, diese für die Stadt zu gewinnen, da Wülfrath in fast allen Fällen nicht genügend Einwohner vorweisen kann. Deshalb ging es im zweiten Schritt um die Ansprache des inhabergeführten Einzelhandels. Ein weiterer Schritt ist dann, Existenzgründer zu interessieren.

Gibt es Aktionskreise und Ideenwerkstätten?

Meier Ja, mit der Werbegemeinschaft Wülfrath Pro gibt es Kooperationen, ebenso mit der IHK und dem Einzelhandelsverband und natürlich mit der städtischen Wirtschaftsförderung. Außerdem gehe ich wöchentlich durch die Innenstadt, gehe auf Einzelhändler zu und bin im ständigen Kontakt. Zusammen mit der Wirtschaftsförderung werden wir künftig das Thema Online-Marketing beziehungsweise Digitalisierung für die Gewerbetreibenden in den Fokus rücken.

Wieso sind die uneinheitlichen Öffnungszeiten ein Thema?

Meier Weil jeder Betrieb das individuell entscheiden kann. Manches Geschäft hat gar nicht genug Mitarbeiter, andere wollen nicht. Wichtig ist uns eine Einheitlichkeit. Da ist Wülfrath aber nicht allein, das gleiche Phänomen gibt es in anderen Orten gleicher Größe auch.

Was kann sich Wülfrath von anderen abgucken?

Meier Was heißt abgucken, Wülfrath hat und braucht eigene Möglichkeiten, sich gut zu präsentieren. Das Kartoffelfest gibt es nirgendwo anders in der Region. Dieses und andere Alleinstellungsmerkale gilt es herauszustellen und weiter daran zu arbeiten.

VALESKA VON DOLEGA FÜHRTE DAS INTERVIEW.

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