Mettmann Jubiläumsplatz: Trister geht es nicht

Mettmann · In Mettmann hat jetzt die Zukunftswerkstatt begonnen. Bürger können sich mit ihren Ideen beteiligen. Dabei geht es vor allem um die Neugestaltung des Jubiläumsplatzes. Denn dort fahren bald keine Autos mehr.

Auf dem Mettmanner Jubiläumsplatz riecht es nach fettigen Pommes. Nebenan werden Quarkbällchen aus einem Imbisswagen verkauft. Zwischendrin ein paar Kleiderständer mit warmen Pullovern, Mützen und Schals. Ein paar Meter weiter sitzen einige Alkoholiker an der Bushaltestelle und trinken ihr Bier.

Wenn Stadtplaner von "Aufenthaltsqualität" sprechen, können sie damit nicht ernsthaft den zentralsten Platz in Mettmann meinen. Es hat mehrere Generationen gebraucht, um den Jubiläumsplatz so hinzurichten, wie er sich heute präsentiert. Eine nackte, seelenlose Steinwüste.

Doch jetzt hat Mettmann endlich die Chance, das Stadtbild grundlegend zu verändern. Zumindest theoretisch. In den ehemaligen Hoffstaedter-Räumen an der Poststraße hat die Zukunftswerkstatt begonnen. "Wir freuen uns auf eine große Beteiligung der Mettmanner", sagte Bürgermeister Thomas Dinkelmann gestern. In den Geschäftsräumen ist eine kleine Ausstellung mit Schautafeln und einer Dia-Vorführung aufgebaut. Dort können sich die Bürger heute, morgen und am Donnerstag von 13 bis 18 Uhr informieren. Gezeigt werden Planungen für den Jubiläumsplatz aus den 1990er Jahren, aber auch die vorgesehene Verkehrsführung. Durch den Neubau der Osttangente und der Seibelspange wird der Autoverkehr aus der Innenstadt verschwinden. Nach den Sommerferien werden Breite Straße und Johannes-Flintrop-Straße zu einem verkehrsberuhigten Bereich. Die Johannes-Flintrop-Straße wird aus Richtung Wülfrath in Höhe des Caritashauses zur Sackgasse. Schluss für Autofahrer ist künftig auch an der Schwarzbachstraße.

Bürgermeister Thomas Dinkelmann weiß, dass sich in den nächsten fünf Jahren am Jubiläumsplatz nicht viel tun wird. Die Neupflasterung war mit öffentlichen Geldern gefördert worden, die Verträge reichen bis in das Jahr 2020/21. Doch Dinkelmann ermunterte die Gäste gestern, ihre Ideen vorzutragen und sich einzubringen. "Wir werden sie nicht in der Schublade liegen lassen, sondern darüber reden", sagte Dinkelmann. Vor allem für den Bereich vor der Neanderthal-Passage bis zum Beginn der gepflasterten Fläche auf der gegenüberliegenden Seite werden noch Denkanstöße benötigt.

Am Freitag und Samstag sind zwei Workshops geplant, bei denen Bürger die Vorschläge gemeinsam mit Stadtplanern konkretisieren können. Schon in den vergangenen Jahren ist etwa über eine überdachte Markthalle auf dem Jubi nachgedacht worden. Noch immer nicht gefunden worden ist auch ein Platz für die historische Mettmanner Straßenbahn. "Vielleicht kann man über die Straßenbahn ein Dach bauen", sagte Dinkelmann. Davor wäre dann auch noch Platz für kleinere Konzerte, wie sie schon vergangenes Jahr in der Fußgängerzone stattgefunden haben. Ideen werden auch noch gesucht für das Waschbrett.

(RP)
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