Mettmann Kandidaten stellen sich den Bürger-Fragen

Mettmann · Mobile Redaktion: Die Bürgermeisterkandidaten zeigten im Gespräch mit RP-Redakteuren Flagge. Der Verkehr soll aus der Stadt raus, Stadtwerke brauchen wir eigentlich gar nicht, aber dringend mehr Personal in der Wirtschaftsförderung.

 Viele Bürger verfolgten die Mobile Redaktion unter dem Waschbrett.

Viele Bürger verfolgten die Mobile Redaktion unter dem Waschbrett.

Foto: Dietrich Janicki

Noch drei Tage bis zur Bürgermeisterwahl - höchste Zeit, dass die Rheinische Post den Mettmanner Kandidaten noch mal auf den Zahn fühlt. Zur Talk-Runde unter dem Waschbrett am Jubiläumsplatz kamen gestern viele Zuschauer und die waren ganz besonders gefragt. Denn die Fragen der Bürger an die Kandidaten standen im Mittelpunkt der von RP-Redaktionsleiter Oliver Wiegand und Redakteur Christoph Zacharias moderierten Talk-Runde.

 Hans B. Adams (M.) wollte von den Kandidaten wissen, ob die Verwaltung der Stadt ein Eigenleben führt.

Hans B. Adams (M.) wollte von den Kandidaten wissen, ob die Verwaltung der Stadt ein Eigenleben führt.

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

Finanzen: "Mettmann muss immer mehr sparen, wir haben bald Geld für gar nichts mehr, aber für teure Gutachter wird immer mehr ausgegeben", sagte ein Zuschauer und spielte damit vor allem auf das Thema Mettmanner Stadtwerke an. Allein, um auszuloten ob die Kreisstadt überhaupt eigene Stadtwerke braucht seien schon fast 500 000 Euro ausgegeben worden, so der Bürger. Für den parteilosen Kandidaten Thomas Dinkelmann ein Unding, Seiner Ansicht nach braucht Mettmann keine Stadtwerke und das Thema müsse so schnell wie möglich vom Tisch. Norbert Danscheidt (CDU) arbeitet selbst (noch) in der Hildener Stadtverwaltung und weiß. "Gutachten müssen sein, denn sonst sind viele rechtliche Aspekte nicht geklärt". Eigene Stadtwerke seien einer Überlegung wert aber mindestens 100 000 Euro könne die Stadt einsparen, wenn man eine Dezernenten-Stelle abschafft. Er selbst traue sich zu, sich auch als Bürgermeister auch noch zusätzliche Aufgaben zu übernehmen. Doch das Sparen an dieser Stelle ging Andrea Rottmann (SPD) zu weit. "Wo wollen Sie denn dann die Arbeit hinverteilen", sagte sie an die Adresse von Danscheidt, gegen den sie gerne in der Stichwahl antreten würde.

 Stellten sich den Fragen der Bürger (v.l.) Thomas Dinkelmann, Norbert Danscheidt und Andrea Rottmann.

Stellten sich den Fragen der Bürger (v.l.) Thomas Dinkelmann, Norbert Danscheidt und Andrea Rottmann.

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

Verkehr: Ob rund um den Goldberg, an der Nord- oder Berliner Straße - es haben sich mehrere Bürgerinitiativen gebildet, die mit der geplanten Innenstadtentlastung nicht einverstanden sind. Natürlich wollen alle Kandidaten auf die betroffenen zugehen, auch wenn es doch sehr unterschiedliche Grade der Betroffenheit gibt. "Die erste Reihe am Goldberg möchte keine Autos vor der Tür, die zweite Reihe möchte die eigene Siedlung gerne nach wie vor bequem mit dem Auto erreichen", sagte Andrea Rottmann. Doch der Kern des möglichen Problems liegt in der Innenstadt. Die untere Johannes-Flintrop-Straße würde Danscheidt gerne zunächst für den Anliegerverkehr weiter öffnen. "Abwarten, ob dort wirklich noch so viele langfahren". Ob allerdings die schweren Lkw aus der Stadt herausgehalten werden, das bezweifelt Thomas Dinkelmann. Denn auf der Osttangente sei nur ein Gebot, kein Verbotsschild angebracht.

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Innenstadt: Für die Innenstadt haben die Kandidaten mehrere Ideen vorgetragen. Andrea Rottmann würde das Dach über dem Waschbrett gerne verglasen. Thomas Dinkelmann könnte sich sogar vorstellen, Teil des Jubiläumsplatzes zu überdachen.

(RP)
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