Mettmann Kantstraße: Es wird weiter gebohrt

Mettmann · Rund 80 Prozent der Bohrpfähle für das neue Becken sind gesetzt. Schmutz und Staub nerven Anwohner.

 Markus Koch vom BRW (l.) und Bauleiter Carsten Baum stehen im Bereich des neuen Regen-Rückhaltebeckens an der Kantstraße.

Markus Koch vom BRW (l.) und Bauleiter Carsten Baum stehen im Bereich des neuen Regen-Rückhaltebeckens an der Kantstraße.

Foto: Dietrich Janicki

Die starken Regenfälle der vergangenen Monate und Wochen haben die Bauarbeiten an der Kantstraße beeinträchtigt, sagt Bauleiter Carsten Baum. Die Firma WWB aus Thüringen baut im Auftrag des Bergisch-Rheinischen Wasserverbandes (BRW) in Metzkausen ein neues Regenüberlaufbecken als Durchlaufbecken und zwei Regenrückhaltebecken. Außerdem wird ein verbindender Staukanal bis zum neuen Erdbecken am ehemaligen Bolzplatz verlegt.

"Durch die heftigen Regenfälle war der Boden weich wie Pudding", sagt Baum. Schwere Maschinen fanden keinen Stand, Erdbewegungen waren mühsam. Der BRW und die Baufirma gehen trotz der Hindernisse davon aus, dass im Frühjahr 2016 die Bauarbeiten abgeschlossen sind und der Comberg-Park wieder eine Idylle für die Metzkausener ist. "Das Grünflächenamt der Stadt Mettmann hat die Planung für den Park und die beiden Teiche abgeschlossen. Nach dem Ende der Erdarbeiten kann dieser Plan umgesetzt werden", sagt Baum.

Die Abläufe (Mönche) der drei Teiche (zwei im Comberg-Park, einer an der Kantstraße) sind bereits erneuert worden. Nach diesen Arbeiten werden die Teiche entschlammt und wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt. Eine Neuanpflanzung ist geplant. Dort, wo sich heute noch das alte Regenüberlauf-Becken neben der Kantstraße befindet, wird ein Betonkombibecken gebaut. Es besteht aus einem Regenüberlaufbecken (965 Kubikmeter Volumen) mit angrenzenden großen Regenrückhaltebecken (4600 Kubikmeter). Beide Becken sind geschlossen und von einer 30 Zentimeter dicken Erdschicht überdeckt. Das alte Regenüberlaufbecken an der Kantstraße wird abgerissen.

Derzeit werden Betonbohrpfähle in den Boden gesetzt. Insgesamt werden es 210 Bohrpfähle sein, die zwölf Meter tief gesetzt werden. "80 Prozent der Betonbohrpfähle sind gesetzt", sagt Baum. In drei Wochen sollen die Bohrungen beendet sein. 40 Prozent des Stauraumkanals zum Krumbach sind verlegt, sagt Baum. Der neue städtische Mischwasserkanal, der eine Länge von 450 Meter aufweist, liegt ebenfalls im Boden. Er wird aber noch nicht betrieben. "Wir machen das erst, wenn die Becken fertig sind." Solange läuft alles wie vor den Bauarbeiten, also auch mit den entsprechenden Einleitungen von Abwasser in den Krumbach.

Die Arbeiten in Metzkausen sind notwendig, sagt Markus Koch, Leiter des Fachbereichs Abwasser beim BRW. "Es existierten bislang mehrere Regenüberlaufbecken, in denen Mischwasser, also Abwasser und Regenwasser, einflossen. Bei hohen Niederschlägen liefen diese Becken über, und die Abwässer kamen so ungedrosselt in den Krumbach". Forderungen seitens des Gewässerschutzes haben dazu geführt, dass eine derartige ungedrosselte Einleitung heute nicht mehr erlaubt ist. Es muss ein ausreichendes Regenbeckensystem mit einer entsprechenden Drosselung gebaut werden.

Anwohner hatten sich unlängst über große Staubwolken beschwert, die durch den Baustellenverkehr hervorgerufen werden. Eine Baustelle erzeuge nun mal Schmutz und Staub, sagt Baum.

Insgesamt werden 20 000 Kubikmeter Erde bis zum Ende Bauarbeiten abgefahren. Die Straße wird an jedem Arbeitstag gefegt, und je nach Situation gespült und sogar gewischt, sagt Carsten Baum. Die Kehrmaschine der Stadt ist zudem im Einsatz.

(RP)
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