Mettmann KHG-Schüler erfinden Computer-Spiel

Mettmann · Mit cash-core.de erbauen drei Abiturienten aus Mettmann eine neue Wirtschaftswelt. Informatiklehrer Malte Prigge hatte das Trio dazu ermutigt und vom Start weg im Jahr 2011 mit Rat betreut.

 Christopher Brix, Christian und Niklas Schäfer (v.l.) haben am Konrad-Heresbach-Gymnasium ihr eigenes Browserspiel "Cash Core" vorgestellt.

Christopher Brix, Christian und Niklas Schäfer (v.l.) haben am Konrad-Heresbach-Gymnasium ihr eigenes Browserspiel "Cash Core" vorgestellt.

Foto: Dietrich Janicki

Niklas Schäfer ist einer von drei Schöpfern des Browserspiels 'Cash Core'. Er berichtet von dem digitalen Riesenprojekt am Konrad-Heresbach-Gymnasium: "Vor drei Jahren haben wir angefangen, eine Wirtschaftssimulation als Internetseite zu planen, zu entwickeln und dann zu programmieren. Das Ganze als Form einer besonderen Lernleistung für das Abitur." Informatiklehrer Malte Prigge hatte das Trio dazu ermutigt und vom Start weg im Jahr 2011 mit Rat betreut. Allein die vorbereitende Planung der Arbeitsschritte dauerte ein halbes Jahr an. Geschrieben wurde das Fleißwerk schließlich in der Programmiersprache ASP.NET, die den drei Jungadministratoren zum Projektanfang noch völlig unbekannt war. Nun befindet sich das Spieleküken in der schlüpfreifen Betaphase. Wie bei allen Browserspielen üblich, ist auch die Webseite cash-core.de auf einem Server gespeichert und dort jederzeit über das Internet erreichbar.

Niklas weiß anzupreisen: "Cash Core hat viele Besonderheiten, um sich von Konkurrenzprodukten abzuheben." Klickt sich ein Spieler ins Geschehen ein, findet er sich auf einer mit den Wettbewerbern geteilten Landschaft wieder. Eine vor Wirtschaftlichkeit vibrierende Stadt soll entwickeln werden, schildert der zukünftige Informatikstudent Christopher Brix: "Das Besondere ist, dass alle Spieler mit der gleichen Geländekarte arbeiten und so auch um die Gebäudeplätze konkurrieren." Die Spielidee orientiert sich am eigenen Gründergeist der drei Tüftler und das heißt, als kleines Unternehmen mit wenig Startkapital und Rohstoffen, sowie gänzlich ohne Immobilien anzufangen. Durch beharrlichen Handel soll anwachsendes Kapital generiert und dieses erneut investiert werden. Dynamische Händlernaturen einer breiten Zielgruppe von Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahre wollen als Nutzer gewonnen werden.

Spielepilot Christian Schäfer schlägt vor, wie Strategen virtuell gewinnbringend vorgehen könnten: "Von Grundprodukten wie Holz, Stahl und Strom hat man als Verkäufer über komplexe Produktionswege die Möglichkeit zu High End-Produkten wie Autos zu kommen." Bezahlt wird in harter Münze der Fantasiewährung 'Eco'. Zur Anschaulichkeit tragen die an der Eco-Börse notierte Firmen wie 'Glasklar' oder 'Fliegende Teppiche' ihre Kernkompetenz bereits im Namen. Die dreidimensionale Ausgestaltung der schmucken Spielstadt übernahm ein professioneller Grafiker aus Wuppertal.

Christopher scherzt hoffnungsvoll über mögliche monetäre Nebenwirkungen der oft tagelangen Programmiersessions am heimischen Rechner: "Wenn wir mit dem Spiel Millionäre werden, wäre das natürlich super. Aber erstmal geht es jetzt darum, dass einfach gespielt wird und das, was wir uns drei Jahre lang ausgedacht haben, endlich auch mal eine gute Anwendung findet."

(lard)
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