Mettmann Kö-Galerie: Parken wird bald teurer

Mettmann · "Wie gefällt ihnen die neue Mitte in Mettmann?" - lautete die Frage an die Bürger bei der Mobilen Redaktion der Rheinischen Post in Mettmann. Es gab viel Lob, aber auch Kritik an Falschparkern und fehlenden Geschäften.

Wer künftig mit dem Auto in die Königshof-Galerie fährt, kann nicht mehr wie bislang gewohnt zwei Stunden lang kostenfrei im Parkhaus stehen bleiben. "Sobald die neue Ausfahrt zu Talstraße frei gegeben ist, ändern wir die Parkgebühren", sagte Brigitte Martinik, Vertreterin des Projekt-Entwicklers Phoenix Development, bei der Mobilen Redaktion der Rheinischen Post. Unsere Zeitung hatte gemeinsam mit Radio Neandertal gestern Bürger und Experten eingeladen, über Mettmanns neue Mitte zu diskutieren.

Künftig ist nur noch die erste halbe Stunde kostenfrei, danach wird ein Euro pro Stunde verlangt. Wer allerdings bei Medimax, Kaufpark oder Esprit einkauft, erhält einen Stempel auf das Ticket und kann das freie Parken so verlängern. Die zweite Ausfahrt an der Talstraße soll nach der Abnahme durch die Stadt voraussichtlich schon in der nächsten Woche genutzt werden können. Eine weitere Ausfahrtmöglichkeit von der dritten Parkebene ist noch in Bearbeitung, so Martinik. Da seien noch "statische Aufgaben" zu lösen.

Platzgestaltung: Der Platz vor Kö-Galerie und Kö-Karree hat zwar noch keinen offiziellen Namen, er wird aber bereits Königshofplatz genannt. Die Gestaltung wird von vielen Bürgern positiv aufgenommen. Als "viel zu trist und kalt" empfindet allerdings Veronika Reichenbach den Platz und die neu gestaltete Straße.

Was fehlt, sind Spielmöglichkeiten für Kinder. Die würden nämlich - wenn die Eltern im oder vor dem Restaurant "Red Sun" sitzen - in der Grünanlage am Hang spielen. Die Aulen Mettmanner hatten die Idee, ein "bespielbares Denkmal" auf dem Platz zu installieren. Der Rat und das Architekturbüro können sich mit dieser Idee nicht anfreunden. Der Vorschlag, das Spiel-Denkmal auf dem Lavalplatz aufzustellen, stieß bei den Aulen nicht auf Gegenliebe.

Verkehr: Viele Autofahrer fahren zu schnell durch die Königshofstraße, so die Meinung von Bürgern bei der Mobilen Redaktion. An Schrittgeschwindigkeit halte sich kaum einer, sagte Ottokar Iven. In den Abendstunden und am Wochenende werde vor den Geschäften einfach wild geparkt. Kontrollen der Ordnungsbehörde würden fehlen und eine eindeutige Beschilderung ebenfalls. Ein Einbahnstraßenschild am Rande des Platzes fehle, sagte Heike Jentsch. Autofahrer würden teilweise entgegen der Fahrtrichtung zum Königshof fahren. Volker Wiecha fände es gut, wenn per Zusatzschild Radfahrern das Befahren in beiden Richtungen erlaubt würde.

Geschäfte: Der Lebensmittelhändler Kaufpark werde von den Kunden sehr gut angenommen, sagte Brigitte Martinik. Gerüchte, der Markt würde nicht so gut laufen, kann sie nicht bestätigen. Im gesamten Karree sei nur fünf Prozent Leerstand. Da warte man in Ruhe ab und achte auf den richtigen Branchenmix. "Wir finden hier jetzt schon genau die Geschäfte, die wir brauchen", sagen Erika Pobel und Herbert Müller. Beide fahren kaum noch nach Düsseldorf, um etwa Kleidung zu kaufen.

Mit der Kö-Galerie und dem Kö-Karree sind die Mehrheit der Bürger sehr zufrieden. Wolf-Dieter Kaufmann allerdings findet beide Gebäude "zu klotzig". Der Bauverein sei zudem verpflichtet, Stellplätze in der Kö-Galerie für die Kunden der Geschäfte anzumieten. Axel Ellsiepen, Vorsitzender von ME-Impulse, hat festgestellt, dass mehr Menschen nach der Eröffnung von Kö-Galerie und Kö-Karree in die Innenstadt kommen. "Die Kö-Galerie ist eine Ergänzung zum Sortiment der Innenstadt. Problematisch wäre es, wenn neue Filialisten in die Kö-Galerie kämen, die ein gleiches Sortiment, wie die Geschäfte in der Innenstadt führen würden. Seiner Meinung nach gebe es keine neue Mitte, sondern Kö-Karree und Kö-Galerie müssten mit der Innenstadt zusammenwachsen. Ähnlich äußert sich Wolf-Dieter Kaufmann: Der Jubiläumsplatz sei die Mitte. Die dortigen Geschäfte dürften nicht vergessen werden. Bei einer Neugestaltung des Platzes (eventuell mit der Offenlegung des Hammerbaches) müsse darauf geachtet werden, dass auch künftig dort größere Verstaltungen stattfinden können.

(RP)
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