Mettmann Kö-Karree auf Weg gebracht

Düsseldorf · Der Planungsausschuss legt Wert auf eine ansprechende Architektur und genügend Parkplätze.Wichtiger als der Verkaufserlös der Fläche ist ein Nutzungskonzept mit hochwertigen Geschäften.

Die Mitglieder des Planungsausschusses haben einstimmig die Kriterien für die europaweiten Ausschreibung für das geplante Kö-Karree beschlossen.

Der Investor, der in dem Wettbewerb den Zuschlag bekommt, muss sich an strenge Vorgaben halten: Ganz oben auf der Bewertungsskala steht die „Qualität des Nutzungskonzeptes“. Das bedeutet: Keine „Billigläden“, sondern Geschäfte mit einem hochwertigen Angebot, das auch in Mettmann nachgefragt wird. Zusätzlich möchte die Stadt erreichen, dass ein Café und ein Restaurant künftige Besucher anziehen. Versicherungsagenturen, Makler und Friseure, so die Verwaltung, sind im Kö-Karree nicht vorgesehen.

CDU-Fraktionsvorsitzende Ute Stöcker machte deutlich, dass die ursprüngliche Verkaufsfläche im Kö-Karree von 1000 Quadratmetern auf bis zu 1500 Quadratmetern aufgestockt werden sollte. Ein größeres Ladenlokal (mindestens 300 Quadratmeter Verkaufsfläche) steht ebenfalls auf der Wunschliste.

Kein trister Betonklotz

Ein zweiter Punkt, auf den der Investor bei der Planung Wert legen muss, ist die „städtebauliche Einbindung und Gestaltung“. Er muss das Kö-Karree so bauen, dass es in die Umgebung passt, also keinen tristen Betonklotz. Eine kleinteilige Fassadengliederung und die Verwendung „ansprechender Materialien“ sind vorgesehen. „Uns ist in der Vergangenheit bei ähnlichen Bauvorhaben in Mettmann von Investoren viel versprochen und wenig gehalten worden“, sagte Bürgermeister Bodo Nowodworski. „Wichtig ist, dass wir mit dem Kö-Karree ein Schmuckstück erhalten, und dass das Schmuckstück auch funktioniert“, so der Bürgermeister weiter. Deshalb spielt bei den Bewertungskriterien der Verkaufserlös der Grundstücksfläche (rund 3500 Quadratmeter) auch nicht so eine große Rolle. Die Abbruchkosten der alten Schule, die der Investor trägt, müssen in den Erlös mit eingerechnet, beziehungsweise abgezogen werden.

Ein Problem ist die Parkplatzfrage rund ums Kö-Karree: Eine Tiefgarage unter dem Karree sei nicht zu verwirklichen, so die Meinung der Stadt. Die alte Schule stehe auf gewachsenem, teilweise verwitterten Fels. Die Kosten einer Tiefgarage wären zu hoch. Nun könnte der Investor Stellplätze ablösen, das heißt Geld für nicht vorhandene Parkplätze bezahlen. Doch das würde das Problem nicht lösen. Ohne Parkplätze würde das Kö-Karree nicht funktionieren. Die Stadt plant deshalb, auf dem städtischen Parkplatz neben Hertie zusätzliche Parkdecks aufzuständern. Und wie wird das finanziert? Es soll ein Topf mit Geld von abgelösten Stellplätzen gebildet werden. Mit diesem Geld soll zusätzlicher Parkraum geschaffen werden.

(RP)
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