Mettmann Kolping-Jubiläum mit Ehrengast

Mettmann · Die Mettmanner Familie feiert das ganze Jahr über ihren 160. Geburtstag.

 Wilfried Meiswinkel (links) und Pfarrer Herbert Ullmann (rechts) begrüßten Pater Friedhelm Hengsbach, der die Festrede hielt.

Wilfried Meiswinkel (links) und Pfarrer Herbert Ullmann (rechts) begrüßten Pater Friedhelm Hengsbach, der die Festrede hielt.

Foto: dj-

"Die Aufforderung heißt: neu denken." Mit diesen Worten beschließt Wilfried Meiswinkel, Vorsitzender der Kolpinger in Mettmann, den Festvortrag von Pater Friedhelm Hengsbach. Das Jubiläumsfest am Sonntag ist der bisherige Höhepunkt des Kolpings-Jubiläums in diesem Jahr.

Nach einer Dankmesse in St. Lambertus zog die Feiergemeinschaft weiter in das Wyndham-Garden-Hotel. Dort fing um 11.30 Uhr die Festveranstaltung zum 160-jährigen Bestehen an. Nach einigen begrüßenden Worten des Vorsitzenden Meiswinkel und einer Gesangseinlage des Chors "Santinig" aus Bonn referierte der Sozialethiker und Pater Professor Friedhelm Hengsbach über das Thema "In Zukunft sind wir nicht mehr dieselben - die Kirchenträume des Papstes Franziskus".

"Er träumt in die Zukunft hinein, von einer offenen Kirche, von Gerechtigkeit und Frieden und einer heilen Welt für alle", fasst Hengsbach die besagten Kirchenträume gleich zu Beginn zusammen. Im Folgenden erklärt er, dass die Kirche, auch laut Papst Franziskus, ein offener Ort sein sollte, an dem alle Menschen gleich sind: "In der Kirche ist Platz für jeden."

Diese Gleichheit der Menschen greift er später auf, wenn er über eine Definition von Gerechtigkeit spricht. In einem ausführlichen Exkurs übt er dabei Kritik an der deutschen Politik und kommt zu dem Schluss, dass Gerechtigkeit mit dem Konzept der Gleichheit einhergeht. Zum Abschluss seines Vortrags fragt er, ob unter diesem Gesichtspunkt die Kolpingsfamilie eine Veränderung anstreben müsste. Diese Frage beantwortet er gleich selbst: "Ich denke, sie braucht eine zivilsoziale Vernetzung." Eine Zusammenarbeit mit Organisationen wie "Pro Asyl" oder Greenpeace könne den Kolpingern gut tun.

Vor 160 Jahren, am 2. August 1857, gründeten 21 Handwerksgesellen den Mettmanner Katholischen Gesellenverein. Heute ist die Kolpingsfamilie der älteste Verein bürgerlichen Rechts in Mettmann und hat derzeit 185 Mitglieder. Ihre Gründung erfolgte elf Jahre nach der ersten Gründung eines Gesellenvereins in Köln durch den Priester Adolph Kolping. Die einzelnen Ortsvereine werden heute "Kolpingsfamilien" genannt. Das deutsche Kolpingwerk ist eine christliche Vereinigung des sozialen Engagements in vielen Bereichen. Seine Aktionen helfen beispielsweise Obdachlosen, jungen Familien und Flüchtlingen. Außerdem soll die religiöse Bildung gefördert werden.

Das Jubiläum wird das ganze Jahr über unter dem Motto "Die Zukunft gehört Gott und den Mutigen" mit verschiedenen Veranstaltungen gefeiert. So lud die Familie am 10. Februar zu einer Bilder- und Liederrevue ins Johanneshaus ein, bei der die Geschichte der Mettmanner Kolpinger gezeigt wurde. Im Juni wurde ein Kinder- und Familienfest vor der Königshof-Galerie gefeiert.

Zum Ende dieses besonderen Jahres ist eine Reise geplant. Vom 22. bis 29. Oktober soll es nach Assisi und Rom gehen. Auf den Spuren des Heiligen Franziskus soll die Begegnung mit Papst Franziskus den krönenden Abschluss der Jubiläumsveranstaltungen darstellen.

(RP)
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