Kreis Mettmann Kreisbauernschaft feiert Erntedank

Kreis Mettmann · Wenn hochrangige Vertreter aus Politik und Stadtverwaltung in der Maschinenhalle eines Bauernhofs in Solingen zusammenkommen und gemeinsam christliche Lieder singen, dann muss der Anlass ein besonders festlicher sein: Die Kreisbauernschaft Mettmann feierte Erntedank und übergab wie in jedem Jahr die Erntekrone einem Stadtoberhaupt aus ihrem Einzugsgebiet. Nach Städten wie Wuppertal, Remscheid oder Kommunen aus dem Kreis Mettmann war in diesem Jahr wieder Solingen an der Reihe.

 Die Erntekrone ging an Solingens Oberbürgermeister.

Die Erntekrone ging an Solingens Oberbürgermeister.

Foto: Köhlen

"Muss ich die Krone aufsetzen ?", scherzte Oberbürgermeister Tim Kurzbach, als ihm Martin Dahlmann, Vorsitzender der Kreisbauernschaft, den traditionell aus Getreideähren geflochtenen Kranz überreichte. Schauplatz des Erntedank-Empfangs war der landwirtschaftliche Betrieb von Knut Meinsma an der Lützowstraße im Ortsteil Gräfrath. Dessen Familie hatte die Halle neben dem Stall der Milchkühe festlich geschmückt: Kürbisse, Kartoffeln Fenchelknollen und anderes Gemüse hatten sie unterhalb der Erntekrone drapiert, Kastanien und Nüsse lagen auf den Tischen.

Nach der Erntedank-Andacht von Superintendentin Ilka Werner ließ Dahlmann das Jahr aus Sicht der Landwirte Revue passieren - und schlug nachdenkliche Töne an: Insbesondere die "Talfahrt historischen Ausmaßes" bei den Milch- und Getreidepreisen mache vielen Bauern zu schaffen und schüre angesichts einer kaum kostendeckenden Produktion Existenzängste. Zudem sei die Ernte in diesem Jahr vielfach sehr enttäuschend ausgefallen. Aller technischer Fortschritt ändere letztlich nichts an der Abhängigkeit von der jeweiligen Witterung.

Um das eigene Tun stärker ins Bewusstsein der Bevölkerung zu bringen, sei eine positive Öffentlichkeitsarbeit wichtig, etwa durch den Besuch von Schulklassen oder den Direktverkauf.

(RP)
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