Erkrath Kreuzweg bleibt in Heilig Geist

Erkrath · Der Künstler Jan Masa schenkt seiner Kirchengemeinde Sankt Franziskus von Assisi seine Kirchen-Arbeit. Für die dauerhafte Installation möchte er nicht nur den Stein, sondern alle Stationen mit einem Plexiglasschutz versehen.

 Pfarrer Christoph Biskupek (l.) und Künstler Jan Masa an den Arbeiten für den Kreuzweg in der Kirche Heilig Geist.

Pfarrer Christoph Biskupek (l.) und Künstler Jan Masa an den Arbeiten für den Kreuzweg in der Kirche Heilig Geist.

Foto: Dietrich janicki

Den im Februar bei der Kunstaktion "Passion" in der Heilig-Geist-Kirche entstandenen Kreuzweg macht der Künstler Jan Masa seiner Kirchengemeinde Sankt Franziskus von Assisi zum Geschenk. Für die Erkenntnis, dass der dauerhafte Verbleib des Kunstwerks der richtige Schritt ist, macht Pfarrer Christoph Biskupek sein Schlüsselereignis am Karfreitag verantwortlich. An jenem Tag hielt er um 11 Uhr eine Kreuzwegandacht für Kleine. Der kreative Umgang der Kinder mit den neuen Kreuzweg-Bildern hat Biskupek tief beeindruckt: "Die Pänz konnten mit jedem Bild etwas anfangen. Ich habe mit den Tränen kämpfen müssen, so schön war das." Dass der Künstler aus der Gemeinde stammt, passe zum Selbstbewusstsein seiner Hochdahler Gemeinde: "Man nimmt hier oft nur Dinge wahr, die in der Gemeinde entstehen." Zudem sei Masas symbolhafte und avantgardistische Bildsprache eine ideale Ergänzung zum traditionellen Kreuzweg in der Franziskuskirche in Trills. So bestehe für jeden Hochdahler die Wahl, welcher Kreuzweg der für ihn ansprechendere sei.

Erdiger Farbton

Einen Kreuzweg hat Masa bereits 2001 für die Kreuzkampkapelle in Bottrop geschaffen. Auch dort erzählen Hände die Leidensgeschichte Jesu, auf eine Farbgebung hatte er gänzlich verzichtet. Für den Sandheider Kreuzweg auf weißem Papier zeigt sich ein erdiger Farbton charakteristisch, der sich an den Biberschwanz-Ziegeln des Kirchenbodens orientiert. Biskupek beschreibt die Farbe als "Rot, Ocker, am Rötesten." Für Masa ist es ein Naturton und "eigentlich keine Farbe". Für Erstbetrachter mag in der Färbung auch eine Blutsymbolik erkennbar sein. "Die Suche nach einer Idee dauert manchmal lange: einen Tag, eine Woche oder fünf Jahre. Dann macht es plötzlich 'Klick! Es braucht seine Zeit", erklärt Masa den theoretischen Schaffensprozess. Die praktische Umsetzung, anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Kirche, dauerte, nur anderthalb Stunden. Dann war die nüchterne Betonwand mit den Bildern, die an Stacheldraht aufgehängt sind, geschmückt. Wie bei modernen Kreuzwegen üblich, gibt es ein 15. Bild, das die Auferstehung beschreibt. Aus dem Rahmen fällt Station 14, die Grablegung des Leichnams, welche Masa durch einen echten Stein vergegenständlicht. Biskupek erzählt, dass dieser Stein nach einem Gottesdienst plötzlich auf der entgegengesetzten Seite der Kirche wiedergefunden wurde. Offenbar hatte der Stein ein Gemeindemitglied beim Platznehmen in den Rücken gezwickt. Für die dauerhafte Installation möchte Masa nicht nur den Stein, sondern alle Stationen mit einem Plexiglasschutz versehen.

(lard)
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