Kreis Mettmann Kripo-Chefin geht gegen Jugendkriminalität vor

Kreis Mettmann · Klaudia Guse leitet Kripo in Langenfeld und Monheim.

 Klaudia Guse hat früher auch in Mettmann gearbeitet.

Klaudia Guse hat früher auch in Mettmann gearbeitet.

Foto: Matzerath

Junge Kriminelle müssten frühzeitig in die Schranken gewiesen werden, sagt Polizistin Klaudia Guse (60). Seit wenigen Wochen leitet sie das Kriminalkommissariat (KK) 23 in Langenfeld, das auch für Monheim zuständig ist. Durch die im November bei der Kreispolizei Mettmann veränderten Zuschnitte sieht Guse nach eigenen Worten die Möglichkeiten verbessert, "der Jugendkriminalität konsequent zu begegnen". Das Langenfelder KK muss sich seither nicht mehr um Straftaten in Hilden und Haan kümmern, weil für das Kreisgebiet zu den bisher drei Kriminalkommissariaten in Hilden ein viertes (KK 24) eingerichtet wurde.

Bezüglich der Jugendkriminalität seien unter ihrer Vorgängerin Susanne Wiescher bei vier Städten so viele Anzeigen im Langenfelder KK eingegangen, so Guse, dass ein schwerpunktmäßiges Gegensteuern kaum möglich gewesen sei. "Bei zwei Städten ist der Umfang der Fälle jetzt überschaubarer."

Das war nach Angaben von Polizeidirektor Manfred Frorath auch einer der Hauptgründe der Neuorganisation. "Wir hatten Schwachstellen festgestellt, die wir beseitigen wollten." Daher wurden zum 1. Januar aus bislang fünf Wachbereichen im Kreis vier gebildet, die jetzt deckungsgleich mit den Kriminalkommissariaten sind. Zusätzlich wurde ein zentrales KK15 in Mettmann für Wohnungseinbrüche, Kfz-Delikte und Bandenkriminalität eingerichtet. Ebenfalls in der Mettmanner Polizeibehörde laufen für den gesamten Kreis die Ermittlungen nach Mord und Totschlag, Brandstiftung, schweren Sexualdelikten oder Computerbetrug. Im KK 23 ist Kriminalhauptkommissarin Guse mit ihrem zwölfköpfigen Team für Eigentumsdelikte, Körperverletzungen, kleinere Brände und Sexualdelikte, Betrug, Drogenvergehen, Vermisstenfälle oder etwa Hausfriedensbruch zuständig. "Viele Erwachsene, die Zerstörungen oder Schlägereien beobachten, schauen weg oder gehen einfach weiter. Wenn Jugendlichen so aber signalisiert wird, dass sie Grenzen überschreiten können, dann tun sie das auch." Es gehe aber auch darum, straffällig gewordene Jugendliche aufzufangen. Und wenn sie geständig und reuig seien, müsse es auch nicht zu einem Gerichtsverfahren kommen.

Nach der Kriminalitätsstatistik 2015 (die Zahlen für 2016 liegen noch nicht vor) waren im Kreis Mettmann von insgesamt 11.620 Tatverdächtigen 2527 jünger als 21 Jahre; davon 314 Kinder, 1105 Jugendliche sowie 1108 Heranwachsende.

(mei)
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