Kreis Mettmann Künstler lüften das Geheimnis um ihre Tatorte

Kreis Mettmann · 150 Maler, Bildhauer, Fotografen und Gestalter beteiligen sich an der Aktion offener Ateliers, die im gesamten Kreis Mettmann läuft.

 Die Mettmannerin Maria Kanisius-Reuter (links) mag es gesellig und hat wieder malende und zeichnende Gäste in ihr Atelier an der Freiheitstraße 17 eingeladen.

Die Mettmannerin Maria Kanisius-Reuter (links) mag es gesellig und hat wieder malende und zeichnende Gäste in ihr Atelier an der Freiheitstraße 17 eingeladen.

Foto: achim blazy

Das Rezept für den Butter-Zucker-Kuchen hat Ute Voets schon bereit gelegt. Eigentlich ist die Hildenerin ja Malerin und Dozentin für bildhauerisches Gestalten. Doch für die Aktion "Neanderland Tatorte" greift sie auch zum Mixer: Ute Voets öffnet, wie 150 weitere Künstler aus dem Kreis Mettmann, am Samstag und Sonntag, 21. und 22. April, ihre Werkstatt für kunstinteressierte Besucher.

Alle zwei Jahre laden Kunstschaffende aus dem Kreisgebiet für die Aktion "Neanderland Tatorte - offene Ateliers" in ihre Ateliers ein. Die nächste ist am 21. und 22. April unter dem schon traditionellen Motto "Zutritt erwünscht". Diesmal gewähren rund 150 Künstler Einblicke in 118 Ateliers. "Diese erfreulich hohe Beteiligung lässt auf einen großen Bedarf der Künstler schließen, ihre Arbeiten und Ateliers zu präsentieren", sagt Landrat Thomas Hendele, der das Programm der "Neanderland Tatorte" jetzt der Öffentlichkeit vorstellte.

Beteiligt sind professionelle Künstler, aber auch engagierte Autodidakten oder Ambitionierte, die sich im Privatunterricht ausgebildet haben. Alle Sparten von Malerei, Grafik, Fotografie und Videokunst über Keramik, Skulptur und Installationen bis hin zu Textil- und Glaskunst sind vertreten. Außerdem sind in vielen Ateliers auch Gastkünstler zugegen - zum Beispiel bei der Mettmanner Fotografin Martina Chardin, die gemeinsam mit der Malerin und Fotografin Patrizia Ricci an der Elberfelder Straße 81 zum Rundgang einlädt. Wer es etwas ländlicher mag und den Atelierbesuch eventuell noch mit einem Spaziergang verknüpfen möchte, ist bei Margarete Müller-Teschke, Diepensiepen 31 im Neandertal, gut aufgehoben. Sie zeigt Malerei und Grafik. In Erkrath sind neben den drei größeren Künstlerverbünden Kunsthaus Erkrath, Neanderart Group und Prima Neanderthal auch Einzelkünstler vertreten, im kleinen Wülfrath halten vier Kunstschaffende die Stellung bei den "Tatorten": Antje Meyer am Lärchenweg, Klaus Stecher an der Mühlenstraße, Monika Abbotts, Am Schlagbaum, sowie gleich drei Künstlergenerationen im offenen Atelier der Bergischen Diakonie am Diakonissenweg 13, so die Ankündigung.

Faltblätter informieren über alle teilnehmenden Künstler und ihre Werkstätten. Sie sind in den Bürgerbüros und Kulturämtern der Städte erhältlich. Kreis-Kulturreferentin Barbara Bußkamp beschreibt das Konzept: "Die Werbung für die ,Tatorte' greift das kriminalistische Moment des Titels auf, indem sie das Absperrband für die polizeilichen Tatortsicherung abbildet - allerdings mit der Aufschrift ,Zutritt erwünscht'. Auch die Tatwerkzeuge wie Pinsel, Spatel, Farbtuben und palette werden offen präsentiert und laden damit zur Tatort-Besichtigung ein."

Geöffnet sind die Tatorte frei schaffender Künstler am Samstag, von 14 bis 18 Uhr und am Sonntag von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Genaue Angaben sind im Internet unter www.neanderland-tatorte.de zu finden. Dort kann der Besucher nach dem Namen des Künstlers, der Stadt oder der Sparte suchen, für die er sich interessiert. Auch der Prospekt ist dort als druckbare PDF-Datei hinterlegt. Verzeichnet sind außerdem Links auf die Homepages und E-Mail-Adressen der Künstler, so dass sich die Gäste bei Bedarf weitere Informationen verschaffen können.

"Neanderland Tatorte" ist neben "Neanderland Biennale" und "Neanderland Museumsnacht" eines der drei von der Kreisverwaltung Mettmann angestoßenen Kulturprojekte. Die Idee, den Kreis Mettmann unter der Marke Neanderland kulturell und touristisch zu vermarkten, entstand Ende der 1990er Jahre in Anlehnung an den weltweit einzigartigen ersten Fundort des Neandertalers. Die erste Biennale gab es 2003, die Museumsnacht startete im Jahr 2006, und die Aktion "Neanderland Tatorte" wurde erstmals im Jahr 2009 ins Leben gerufen.

(arue)
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