Mettmann Künstlerpaar macht alte Villa zum modernen Kulturzentrum

Mettmann · Im vergangenen Sommer haben Sängerin Constanze Backes und Lebensgefährte Bodo Herlyn das ehemalige GVM-Haus gekauft. Jetzt gründen die beiden an der Beckerhoffstraße einen Kulturverein.

 Die Akustik im Theatersaal ist brillant und die beiden Flügel warten nur darauf, endlich wieder gespielt zu werden. Vorher aber wollen Constanze Backes und Bodo Herlyn noch einen Kulturverein gründen.

Die Akustik im Theatersaal ist brillant und die beiden Flügel warten nur darauf, endlich wieder gespielt zu werden. Vorher aber wollen Constanze Backes und Bodo Herlyn noch einen Kulturverein gründen.

Foto: Dietrich Janicki

Sie ist eine berühmte Sängerin, er eine renommierte Führungskraft. Gemeinsam wollen Constanze Backes und Bodo Herlyn aus ihrer alten Villa an der Beckerhoffstraße, dem alten Gesellschaft Verein-zu-Mettmann-Haus, eine Kulturadresse machen.

"Idealismus trifft auf Pragmatismus, wir ergänzen uns gut", sind sich die Lebenspartner als Gründerteam einig. Im ersten Schritt soll jetzt ein Kulturverein aus der Taufe gehoben werden. Das wollen die beiden nicht allein tun, sondern im Verbund mit anderen Kulturinteressierten. Für Donnerstag, 12. Mai, steht nun die erste Verabredung, zu der bereits einige stadtprominente Menschen zugesagt haben. Die Liste reicht von Ex-Bürgermeister Bodo Nowodworski bis zum amtierenden Stadtchef Thomas Dinkelmann - letzterer hatte sich damals in seiner Funktion als 1. Vorsitzender des Mettmanner Bürgerforums massiv für den Erhalt des alten GVM-Hauses eingesetzt. Außerdem auf der Gästeliste stehen Kino-Chefin Margarete Papenhoff, Kultur-Beauftragte Marion Buschmann und Oberstadt-Aktivisten wie Christian Schwarz und Klaus Bartels.

"Was wir auf gar keinen Fall wollen, ist irgendeine Art elitären Anstrichs", betont Constanze Backes. "Möglichst breit und weit aufgestellt" soll der zu gründende Verein sein, ergänzt Bodo Herlyn. Ausdrücklich sind alle Kulturaffinen eingeladen, mitzumachen."

Natürlich haben die Initiatoren bereits Ideen und Konzepte gesammelt und entwickelt. Vorbildlich ist dabei das Konzept des Essener Kulturvereins Bürgermeisterhaus. Bei der Namensgebung wird zurzeit "Kulturvilla Mettmann e.V., aber vielleicht kommt auch eine viel bessere Idee" favorisiert. Auch das Veranstaltungskonzept haben Backes und Herlyn skizziert. "Alles, was Spaß macht, nämlich Musik, Lesungen, Vorträge und Kleinkunst" können im geschichtsträchtigen Haus stattfinden. Wahlweise im ziemlich kuscheligen Kamin-Foyer oder aber im "nüchternen Theatersaal, in dem nichts von der Bühne ablenkt".

"Sicher gibt es spektakulärere Ereignisse in Düsseldorf", weiß die Sängerin. "Aber 'kleiner' wie bei uns bedeutet nicht geringere Qualität." Dank ihres guten Netzwerkes zu befreundeten Künstlern könnten zum Beispiel Schmankerln stattfinden. So sind die Flötistin Annie Laflamme und ihr Ehemann, der Hornist Christian Binde, zusammen mit ihrem Barock-Ensemble bei einer öffentlichen Generalprobe zu erleben. Dass Kultur-Konzepte bislang in der Neandertalstadt keine Selbstläufer waren, wissen beide. "Wir leiern das jetzt an und gucken, ob wir das Projekt zum Fliegen bringen." Und dafür lassen sie sich bis zum Sommer Zeit. Dann feiert Constanze Backes ihren 50. Geburtstag und dann sollte es richtig losgehen. Mit einem Sommerfest.

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