Mettmann Kulturvilla-Fest war eine muntere Sause

Mettmann · Nur das Wetter spielte nicht so richtig mit. Ansonsten wurde allerhand für Auge, Ohr und Gaumen geboten.

 Das Sinfonieorchester der Volkshochschule brachte den voll besetzten Konzertsaal beben.

Das Sinfonieorchester der Volkshochschule brachte den voll besetzten Konzertsaal beben.

Foto: dietrich janicki

Wenn auch der Wettergott nun wirklich kein Einsehen hatte und alle Aktivitäten im Rahmen des Sommerfestes der Kulturvilla ins Innere verlegt werden mussten, ließen sich doch die vielen Besucher nicht die Laune verderben und genossen ein tolles, überaus abwechslungsreiches Programm.

Und es ging wahrhaft Schlag auf Schlag: Chansons erklangen, Constanze Backes lud in der "SingSause" zum Mitsingen ein und der Regionalschreiber Dimitri Wäsch unterhielt mit neuen Erkenntnissen über Mettmann, die er mit seiner Heimatstadt Viernheim verglich.

Die Theatergruppe KuTinea (Kultur und Theater Initiative Neander) ist ein Ableger der Feldmäuse aus Unterfeldhaus. Neuer Name - neues Programm: Köstlich die nachempfundene Probe über das ius prima noctis (das Recht der 1. Nacht) mit all seinen dramaturgischen Verwicklungen. Das Heulen und Schluchzen der Florentine war schon zum Steinerweichen.

 Bodo Herlyn und Constanze Backes freuten sich über regen Zuspruch.

Bodo Herlyn und Constanze Backes freuten sich über regen Zuspruch.

Foto: Janicki Dietrich

Florian Franke war den Besuchern noch vom letzten Jahr bekannt, seine gefühlvollen Popsongs hatten bereits beim Klangräume-Oberstadt-Fest hingerissen, und mit Reinhard Meys Song "Über den Wolken" lud er zum Mitsingen ein, was von Strophe zu Strophe mutiger gelang. Der studierte Musiker hat seit dem letzten Jahr in seiner Karriereleiter einige Stufen mehr erklommen.

Ein Highlight folgte dem anderen: Karl-Heinz Kensche musste wetterbedingt in den Festsaal der Villa ausweichen, aber sein unterhaltsames Promenadenkonzert wurde begeistert bejubelt und sprengte auch den akustischen Rahmen nicht. Ganz gefühlvoll gelang der Huldigungsmarsch von Edvard Grieg, der hoheitsvolle Grüße ans Volk sendete.

Ein weiterer Höhepunkt gelang dem Damentrio "Amuse Bouche" - nein eben nicht amuse gueule, der Vorweghappen im Restaurant - hier war ein von Witz und Komik einfallsreiches Programm zu erleben, das es wirklich in sich hatte: Herrlich der Song, in dem Frau Anettes blauer Fetzen vom Vorjahr aufgepeppt werden sollte, um die Finanzen zu schonen. Gemäß dem Kinderspiel "Ich packe meinen Koffer und nehme mit" kam jedes Mal ein Teil hinzu und so wurde der blaue Fetzen am Ende dann doch reichlich kostspielig.

Schade, dass der Zaubersalon Rheinland erst so spät auftrat, aber die kleine Lea hat mit ihren sechs Jahren doch noch ein Ei - ein Spielei, wie sie sagte - aus dem roten Beutel gezaubert. In Anlehnung an die prunkvolle Ausstattung des Badezimmers im bischöflichen Haus in Limburg wurde erklärt: Hier gab es drei Hähne, einer für kaltes Wasser, einer für warmes Wasser und einer fürs Weihwasser.

Dass neben diesem herrlich unterhaltsamen Programm auch das leibliche Wohl nicht zu kurz kam, dafür sorgten die vielen Freiwilligen vom Förderverein der Kulturvilla: Kaffee, Waffeln, Gemüse und Würstchen vom Grill und natürlich die gut bestückte Bar der Kulturvilla ließen auch hier keine Wünsche offen.

Es war ein schönes Fest und die vielen Gäste, die die Villa rund zwölf Stunden belebten, waren voll des Lobes.

Alle hoffen nun, dass Petrus im Jahr 2018 den Dauerregen aus der Vorbereitungszeit eines solch groß angelegten Festes verbannt, damit der schmucke Garten der Villa wieder zum Verweilen einladen kann.

(eise)
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