Mettmann "Kunst im Hafen" ist zu Gast in Mettmann

Mettmann · Die Ausstellung wird heute um 19 Uhr im Kunsthaus an der Mühlenstraße eröffnet. Der Eintritt ist frei.

 Künstler aus dem Düsseldorf Süden stellen ab heute in Mettmann aus.

Künstler aus dem Düsseldorf Süden stellen ab heute in Mettmann aus.

Foto: Achim Blazy

Die Vorsitzende des Kunsthauses, Sabine Brock, hat wieder einmal ihre Kontakte zur Düsseldorfer Kunstszene genutzt, um zum zweiten Mal Mitglieder der Ateliergemeinschaft Reisholz "Kunst im Hafen" mit ihren Exponaten nach Mettmann zu locken.

Dieser eingetragene Verein hat rund 20 Mitglieder, die alle in zwei Häusern am Reisholzer Hafen ihre Ateliers haben und dort arbeiten, in sämtlichen Disziplinen der Kunst: Malerei, Bildhauerei, Fotografie.

Dirk Balke, seit zehn Jahren Vorsitzender, führte vorab durch die Ausstellung und wies auf die Beteiligung an der Ausstellung "Die Große Kunstausstellung NRW 2017" im Museum Kunstpalast in Düsseldorf (Ehrenhof) mit Kunstschaffenden aus ganz Nordrhein-Westfalen hin, bei der mehrere Mitglieder des Vereins präsent sind.

Die Werke von C.U. Frank lassen den Betrachter zunächst etwas ratlos werden, zeigen sie doch spiegelbildlich auf Leinen in einer besonderen Technik aufgetragene Wörter. Die Künstlerin will damit herausfordern, die Kehrseite einer jeden Medaille nicht auszusparen: one side has never been enough! Stimmte nachdenklich.

Berthold Flader hingegen nimmt Fotos, die er irgendwo und irgendwann gemacht hat, als Grundlage, in die er Figuren hineinprojiziert, aber nicht im Computer, sondern in der Dunkelkammer. "Wo ist Jesus" - der provozierende Titel eines Werkes, das auf das Elend der Welt verweist. Bertolt Mohrs Werke lebten von herrlich geschwungenen Linien, Wellen gleich, die in einer wiederum besonderen Technik mit trockenem Pinsel aufgetragen wurden. Unglaublich viele Nuancen zwischen Schwarz und Weiß ließen die Bilder fast farbig erscheinen.

Mit einem großformatigen, farbigen Bild stellte sich Ekkard Roese vor. Der Künstler befasst sich mit germanischer und griechischer Mythologie und mit dem "Drachentöter" assoziierte sich natürlich der Siegfried aus der Nibelungensage. Auch großformatig, aber realistisch sind die Bilder von Dirk Balke: das Arsenal in Venedig verlieh dem Raum etwas Heimeliges, Beruhigendes. Das warme Rot-Braun der Häuserreihe, das blaue Meer und die weiße Kaimauer ruhen förmlich in Reihen aufeinander gestapelt.

Der Japaner Hiroyuki Masuyama überzeugt mit Fotografien, bei denen er hundertfach zum Beispiel Hände fotografierte, die er dann in winzigen Detailaufnahmen so zusammensetzte, dass die "Betenden Hände" Dürers entstanden und durch eine Hintergrundbeleuchtung in sphärisch erhabenem Licht erstrahlten. So unterschiedlich die Werke und viele andere sind, so sehr ist das Kunsthaus geeignet für diese Ausstellung, Jeder hat seinen Raum, seine Nische und nichts lenkt vom Betrachten ab. Ein Glanzpunkt in der Geschichte des Kunsthauses.

Weitere an der Ausstellung beteiligte Künstler sind Wulf Aschenborn, Benjamin Bohnsack, Katja Gelbke, Benjamin-Novalis Hofmann, Ioan Jacob, Günter Krajewski, Heike Ludewig und Robert Pufleb.

(eise)
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