Mettmann Kunsthaus lebt an neuem Ort weiter

Mettmann · Das Kunsthaus verlässt bald das Domizil an der Lohstraße in unbekannte Richtung. Die Artothek ist bereits umgezogen.

 Sabine Brock, Imke Ridder und Eva Koch (v.l.) verstauten die Bilder der Kunsthaus-Artothek in einem Raum der Mettmanner Stadtbibliothek.

Sabine Brock, Imke Ridder und Eva Koch (v.l.) verstauten die Bilder der Kunsthaus-Artothek in einem Raum der Mettmanner Stadtbibliothek.

Foto: DJ

Das Rätselraten um das Kunsthaus geht weiter. Bislang ist unklar, wohin es nach dem Ende im August an der Lohstraße gehen wird. Doch so dramatisch, wie es sich anhört, ist die Zukunft nicht. "Wir stehen in ernsthaften Gesprächen für eine neue Immobilie", sagt die 1. Vorsitzende Sabine Brock. Läuft alles glatt, würde das Kunsthaus quasi nahtlos am 1. September am neuen Ort weitermachen.

 Der Mietvertrag für das Kunsthaus wurde gekündigt.

Der Mietvertrag für das Kunsthaus wurde gekündigt.

Foto: DJ

Dass das klappt, dafür spricht vieles. Dem Vernehmen nach stehen die Kunsthaus-Verantwortlichen kurz davor, den neuen Kontrakt zu unterzeichnen. An welcher Adresse dann Ausstellungen zu sehen sein werden, bleibt bislang ein wohlgehütetes Geheimnis. Sabine Brock: "Es handelt sich um eine Immobilie in Mettmanns Innenstadt." Mehr mag sie nicht verraten, noch ist nichts unterschrieben,

Nach 40 Jahren am gleichen Ort nun also der Neubeginn. "Es wird außergewöhnlich, die zeitgenössische Kunst bekommt so den passenden Rahmen", orakelt die 1. Vorsitzende. Ehe es mit einer Schau über Schüler und Absolventen aus der Klasse des Malers Herbert Brandl an der noch unbekannten Adresse losgeht, hat jetzt die zum Kunsthaus gehörende Artothek eine neue Bleibe gefunden. "Wir haben unser Magazin um- und ausgeräumt", erklärt Imke Ridder, Chefin der Stadtbücherei. Bilder wie Matthias Brocks "Frosch auf Seerosenblatt", Christina Puths "Australien" sowie Werke von Maho Maeda haben hier einen trockenen und sicheren Platz in der Kammer gefunden.

Zusammen mit Eva Koch und weiteren Helfern wurden die Exponate am Donnerstag aus dem Ex-Haus ins Lager verbracht. Weil derzeit im Bürgerbüro der SPD eine Ausstellung läuft und "viele Bilder vermietet" sind, gab es nicht zu viel zu schleppen. Der Betrieb der Artothek mit seinen Vermietungen läuft übrigens auch während der "Umzugszeit" normal weiter.

Wehmütig schaut keiner der Kunsthäusler auf die nun ablaufende Zeit zurück. "Das ist jetzt ein neues Kapitel und die Chance für einen Neuanfang." Zu dem gehört eine Neuaufstellung in Sachen Finanzen Die etwa 60 zahlenden Mitglieder reichen nicht. "Wir suchen Sponsoren und Unterstützer", zwar wird die neue Adresse nicht kostenintensiver sein als es die Alte war. Aber für Neuanschaffungen wie adäquate Beleuchtung, Galerieschienen und eine neue Küche werden Geldgeber gebraucht. Letztlich ginge es darum, der Stadt ein solches ehrenamtlich geführtes Haus mit niveauvollen Ausstellungen nachhaltig zu ermöglichen. Gezeigt werden überwiegend Arbeiten der Schüler oder Absolventen der Kunstakademie Düsseldorf. "Ein kreisweites Alleinstellungsmerkmal." Allerdings verstehen sich die Kunsthaus-Macher nicht als elitärer Zirkel. "Wir wollen wie das Bürgerhaus und Rathaus für alle Bürger da sein."

(RP)
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