Erkrath Lärmschutz A 3: Stadt soll vor Gericht gehen

Düsseldorf · Wer auf die Autobahn fährt, sollte vorher Tempo aufnehmen. Um den Beschleunigungsstreifen an der Autobahn 3 ab dem Hildener Kreuz in Richtung Mettmann ist nun ein heftiger Streit entbrannt. Der Landesbetrieb Straßenbau NRW plant offenbar, die Spur ohne den geforderten Lärmschutz zu errichten.

 Freitag ist der verkehrsreichste Tag des Monats.

Freitag ist der verkehrsreichste Tag des Monats.

Foto: AP, AP

Dafür haben die Erkrather Grünen, die gemeinsam mit allen Parteien im Rat jüngst einen Lärmaktionsplan beschlossen haben, überhaupt kein Verständnis.

"Unglaubliche Ignoranz"

"Die jüngsten Äußerungen des Projektleiters von Straßen NRW Heinz-Gerd Biewald, nach die Beschleunigungsspur trotz der entgegenstehenden Beschlüsse des Ratesgremien ohne lärmmindernden offenporigen Asphalt (OPA) und ohne Lärmschutzwand durchgeführt werden soll, zeugt von einer unglaublichen Ignoranz", sagte Peter Knitsch, Vorsitzender der Erkrather Grünen.

Angesichts der durch ein Gutachten ermittelten hohen Lärmbelastung vieler Erkrather, die in zahlreichen Fällen schon heute sogar die eindeutig gesundheitsschädlichen Werte von 60 dB(A) in der Nacht bzw. 70 dB(A) am Tag erreicht haben oder nur knapp darunter liegen, dürfe der Ausbau nicht ohne wirksamen Lärmschutz durchgeführt werden, so die Grünen.

Durch die zu Zunahme des Verkehrs werde sich die Situation in den nächsten Jahren deutlich verschärfen".

Die Grünen fordern Landesverkehrsminister Lienenkämper auf, endlich einzugreifen und den ihm nachgeordneten Landesbetrieb anzuweisen, den Beschleunigungsstreifen so zu errichten, dass eine Sanierung der Fahrbahn mit lärmminderndem OPA möglich ist.

"Die Aussage des Landesbetriebs, man könne den jetzt vorgesehenen Asphalt ja wieder abfräsen, wenn eine Sanierung der Fahrbahn mit OPA durchgeführt werden solle, kann nur als Schildbürgerstreich gewertet werden. So würden Steuermittel zum Fenster herausgeschmissen. Wenn alles nicht helfe und das Land nicht freiwillig einlenke, so die Grünen, müsste die Stadt notfalls vor Gericht ziehen.

(RP)
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