Erkrath Laientheater-Festival

Düsseldorf · In der Erkrather Stadthalle spielen an drei Tagen 13 Gruppen aus der Region auf. Für Kinder gibt es einen Themenblock. Grundschüler wagen sich erstmals auf eine große Bühne.

Es müssen nicht immer von Mattscheibe und Leinwand bekannten Schauspieler sein, auch Amateure können ausgezeichnet Theater spielen und sogar fast die Stadthalle füllen, wie sich beim 5. Erkrather Laientheater-Festival zeigte. Monika Thöne von der Caritas-Begegnungsstätte Gerberstraße, die mit Werner Meier vom Jugendamt und Unterstützung der Theatergruppen Unterfeldmäuse und Spotlight das Festival vorbereitet hatte, zeigte sich jedenfalls hocherfreut über den Andrang, der schon am Samstagmittag in der Halle herrschte.

Die Sorge, dass sich das Publikum in dem großen Saal verlaufen könnte, war unbegründet gewesen, schon kurz nach Beginn war der vordere Bereich fast vollständig besetzt. Und die liebevoll im Hintergrund von Hyacinta Hovestadt mit Stoffpuppen dekorierten Reihen machten den Eindruck eines ausverkauften Hauses komplett.

Umzug ein gelungenes Experiment

Was Bürgermeister Arno Werner bei der Eröffnung als Experiment bezeichnete, den Umzug von der Pose-Marre-Halle in die große Stadthalle, konnte so als gelungen bezeichnet werden. Und die Kinder des Integration-Kultur-Zentrums Erkrath, die mit dem russischen Märchen von Fuchs und Hasen das Eis brechen mussten, machten ihre Sache ausgezeichnet. Bei so herzzerreißenden Schluchzen, wie der kleine Hase da auf der Bühne es von sich gab, der vom Fuchs aus seinem schönen Haus vertrieben worden war, musste das Publikum einfach mitleiden und mitfiebern bis zum guten Ende.

Die Mädchen und Jungen der Grundschule Willbeck, die sich mit dem "Stein der Fantasie" ebenfalls erstmals auf eine so große Bühne gewagt hatten, erhielten mehrfach Szenenapplaus. Immer wenn Eva und Simon diesen Stein abends auf ihre Bücher legten, tauchten kurz danach die Hauptfiguren der Lektüre im Kinderzimmer auf. Da tummelten sich Harry Potter, Winnetou, die Biene Maja, Pumuckl und Pippi Langstrumpf in ihrem Zimmer, um mit den Geschwistern gemeinsam ein Abenteuer zu bestehen. Und wenn die Dritt- und Viertklässler da oben Lampenfieber gehabt haben sollten, ließen sie es sich jedenfalls nicht anmerken. Auch die Bühnenbilder und die Kostüme der Akteure zeigten, dass hier mit viel Liebe zum Detail Theater gemacht wurde.

Das blieb auch so, als am Abend Spotlight und die Unterfeldmäuse ihr Heimspiel hatten und Ausschnitte aus ihrem Repertoire zeigten. Leider war das Publikum zu diesem Zeitpunkt auf wenige Reihen zusammengeschrumpft, die ließen sich beim Beifalle nicht lumpen und die Hinterbänkler vom Vormittag waren ja auch noch da mit ihren Bravo-Bekundungen.

(RP)
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