Erkrath Laientheater-Festival: Bilanz ermutigt

Düsseldorf · Die Bilanz über das zweite Laientheater Festival auf Posemarré fällt bei den Beteiligten eindeutig positiv aus. „Alle sind rausgegangen mit dem Gefühl, wir wollen weitermachen. Wie lange uns die Halle noch zur Verfügung steht, wissen wir allerdings nicht“, sagt Monika Thöne, die wie im letzten Jahr gemeinsam mit Jugendreferent Werner Meier von der Stadt Erkrath die Organisation übernommen hatte.

Es ist grade das besondere Ambiente der alten Werkshalle, das die Laienschauspieler begeistert. „Der Raum ist gut verwandelbar und diese Atmosphäre des Unfertigen lässt viel Raum für die eigene Fantasie. Es ist noch nicht alles so festgelegt wie etwa in einer Stadthalle. Dadurch sind auch die Hemmungen vor der Bühne nicht so groß. Jeder findet seinen Platz, kann seine Fähigkeiten ausprobieren. Ohne Bühne würden Talente einfach verfallen.“ Talente, die sich beim Festival in vielen Richtungen gezeigt haben. Der Rahmen lässt auch Raum für Ungewöhnliches, für Experimente, für Provokatives, für Dinge jenseits des Mainstream.

„Die Theatergruppe des Gymnasiums am Neandertal ist dafür ein gutes Beispiel. Ihr neues Stück Tattoo spricht auch heikle Themen an. Ich fand es beeindruckend, dass sich vier Jugendliche scheinbar ganz selbstverständlich auf der Bühne stellen und ohne Musikbegleitung einfach lossingen.“ Dass man nur aus Erfahrungen lernen kann, die zuvor gemacht worden sind, räumt Monika Thöne auch für die Organisation des Festivals ein. „Eindeutig haben wir diesmal alles besser gemacht als beim ersten Mal. Die Abläufe haben reibungsloser geklappt. Es gab weniger Unruhe und es war für uns weniger anstrengend als im letzten Jahr. Vor allem hatten wir wesentlich mehr Publikum. Das Weitersagen hat funktioniert. Auch die Hemmschwelle für Außenstehende war nicht mehr so groß. Wenn viele Autos auf dem Gelände stehen, macht das ja auch neugierig. Ich erinnere mich an eine Familie, die zufällig vorbeikam und spontan beschloss, sich ein Stück anzusehen. Das hat ihr so gut gefallen, dass sie auch noch beim nächsten Stück geblieben ist.“

Bewährt hat sich die Aufteilung, am Samstag Kinder- und Seniorentheater zu zeigen und den Sonntag Gruppen mit großenteils langjähriger Bühnenerfahrung vorzubehalten. „Allerdings hatten wir diesmal am Samstag zuerst die Kinder und dann die Senioren. Das wollen wir nächstes Mal lieber andersherum machen.“ Die Senioren sehen sich nämlich nach ihrem eigenen Auftritt auch gerne noch das Kindertheater an. KOMMENTAR

(RP)
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