Mettmann Mann (50) verschanzt sich vor Polizei

Mettmann · Über drei Stunden lang verschanzte sich am Samstagnachmittag ein Mettmanner im Keller eines Wohnhauses. Gegen den Mann lag ein Haftbefehl wegen Beleidigung vor. Er ist der Polizei bereits wegen Körperverletzung bekannt.

 Ein Hundeführer hilft mit seinem Vierbeiner, den Gesuchten in den unübersichtlichen Kellerräumen eines Wohnhauses ausfindig zu machen.

Ein Hundeführer hilft mit seinem Vierbeiner, den Gesuchten in den unübersichtlichen Kellerräumen eines Wohnhauses ausfindig zu machen.

Foto: D. Janicki

Ein 50-jähriger Mettmanner stellte am Samstagnachmittag die Polizei auf eine Geduldsprobe. Der Mann, der wegen eines Beleidigungsdeliktes festgenommen werden sollte, verschanzte sich drei Stunden lang im Keller eines Hauses an der Weststraße. Er war der Polizei bereits wegen Körperverletzung bekannt.

 Ein ungewöhnliches Polizeiaufgebot an der Weststraße: Polizisten warten auf den mit Haftbefehl gesuchten Mann. Endlich: Nach drei Stunden Versteckspiel lässt er sich abführen (r.).

Ein ungewöhnliches Polizeiaufgebot an der Weststraße: Polizisten warten auf den mit Haftbefehl gesuchten Mann. Endlich: Nach drei Stunden Versteckspiel lässt er sich abführen (r.).

Foto: Janicki, Dietrich

Einsatzleiter Michael Reinartz von der Mettmanner Polizei hatte den oberen Teil der Weststraße absperren lassen. Mit kugelsicheren Westen sicherte ein halbes Dutzend Beamte die Umgebung der Doppelhaushälfte, in der sich der Mann aufhielt.

Zwar sei man nicht davon ausgegangen, dass er im Besitz einer Schusswaffe war, wohl aber, dass er sich mit einem Messer oder anderen Utensilien hätte zur Wehr setzen können.

Erst nachdem die Polizei angedroht hatte, die Haustür durch den Schlüsseldienst gewaltsam öffnen zu lassen, ließ die 47-jährige Freundin des Gesuchten die Beamten herein. In der Wohnung fanden sie den Mann jedoch nicht. Da der Keller düster und unübersichtlich war, forderte Reinartz einen Hundeführer an. "Wir wussten nicht, wie der Gesuchte sich verhält", sagte der Einsatzleiter. "Ich wollte meine Männer keiner Gefahr aussetzen."

Spürhund im Einsatz

Kurz nach 18 Uhr spürte der Hund den Mann auf der Toilette im Keller auf, in der er sich verbarrikadiert hatte. Mit unbeeindrucktem Grinsen ließ er sich schließlich abführen. Die junge Ehefrau des direkten Nachbarn Rino Losacco brach vor Erleichterung in Tränen aus. Am 2. Februar dieses Jahres soll der Mettmanner auf der Straße auf sie gewartet haben, als sie mittags von der Arbeit kam. "Ganz lieb hat er sie gebeten, das Autofenster runterzudrehen", erzählt Losacco. Sie sollte ihre Anzeige wegen Beleidigung zurücknehmen. Er hätte noch einiges mit ihr zu bereden, soll er gesagt haben. Als die Frau sich weigerte, nahm er einen Eimer mit Terpentin, den er dabei hatte, und schüttete ihn der Frau ins Gesicht, berichtet ihr Ehemann.

Losacco war auch derjenige, der am frühen Samstagnachmittag die Polizei gerufen hatte, als er den Nachbarn zum ersten Mal sechs Monate nach dem tätlichen Angriff auf seine Frau vor seinem Haus wiedersah. Der 50-Jährige wurde in die Justizvollzugsanstalt Düsseldorf gebracht.

(RP/ila)
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