Mettmann Markt der Möglichkeiten für Senioren

Mettmann · Die Generation der über 60-Jährigen wächst stetig. Sie möchte nicht zum alten Eisen zählen. Gesundheit, Mobilität und alternative Wohnkonzepte sind die Themen, die sie bewegt. Auf der Seniorenmesse gibt es Tipps und Hilfen.

 Die Messe "Mehr Erleben" für Menschen ab 60 fand viel Interesse. Gerd Homann nutzte die Gelegenheit, um sein Gehör zu testen.

Die Messe "Mehr Erleben" für Menschen ab 60 fand viel Interesse. Gerd Homann nutzte die Gelegenheit, um sein Gehör zu testen.

Foto: Dietrich Janicki

Viele möchten sich rechtzeitig informieren, wie sie für eine Zukunft vorsorgen können, in der sie vielleicht nicht mehr so gesund und selbstständig sind. Lokale Seniorenmessen bieten einen Überblick über Markt und Möglichkeiten vor der eigenen Haustür und sind entsprechend beliebt. Parallel luden am Wochenende in Velbert, Hilden und in der Mettmanner Stadthalle entsprechende Veranstaltungen die kreisweit rund 144 000 Bürger jenseits der 60 ein, sich einen Überblick zu verschaffen.

"Wir haben unter den 52 Ausstellern eine sehr ausgewogene Mischung aus ehrenamtlichen Gruppen, städtischen Einrichtungen und gewerblichen Anbietern, die ihre jeweiligen Leistungen vorstellen. Das macht den besonderen Charme der Messe aus", betonte Volker Hillebrand vom Stadtmarketing Hilden. Als Veranstalter war er mit der Resonanz zufrieden. "Die Stadthalle ist voll und wir rechnen mit einigen tausend Besuchern." Besonders groß war das Angebot an verschiedenen Seniorenwohn-Modellen. "Da sind wir hier in Hilden auch besonders gut ausgestattet", sagte Volker Hillebrand.

In Mettmann nahm dieses Thema ebenfalls großen Raum ein. "Die meisten machen sich heute früher Gedanken darüber, da sie nicht mehr bis zu ihrem Tod in der Familie leben. Ins Pflegeheim möchte nach wie vor niemand, doch es gibt eine große Nachfrage nach verschiedenen Hilfeleistungen, die lange ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen", sagte Volker Paikert, Leiter des Carpe Diem. Das Haus bietet nicht nur betreutes Wohnen, sondern auch externe Einzelleistungen an. "Neben Essen auf Rädern haben wir auch Wäsche auf Rädern. Das ist beispielsweise nach einem Krankenhausaufenthalt eine sehr gefragte Unterstützung." Solche Zusatzleistungen in Anspruch zu nehmen, kann sich Helga Severin sehr gut vorstellen.

Sie ist vor einigen Jahren mit ihrem Mann nach Wülfrath umgezogen. "Dort wohnen wir barrierefrei in der Innenstadt und haben die Möglichkeit, einen Notruf zu nutzen oder andere Serviceangebote in Anspruch zu nehmen. Wir haben uns früh mit dem Thea beschäftigt, weil wir nicht auf den Ernstfall warten und die Entscheidungen dann fremden Menschen überlassen wollten."

Die verschiedenen Angebote und die entsprechende Zielgruppe zusammen zu führen, sei das Anliegen der Messe, betonte Veranstalter Oliver Pahl, Geschäftsführer des Runden Tischs für Seniorenfragen. "Es ist wichtig, dass die lokale Wirtschaft sich noch besser auf die Klientel und ihre Bedürfnisse einstellt und sie ernst nimmt. Deshalb möchten wir hier beide miteinander ins Gespräch bringen."

Die Idee begrüßte auch Manfred Karger. "Es ist gut, dass es solche Angebote gibt, doch die Leute müssen sie auch annehmen. Die meisten möchten doch gar nichts davon wissen, dass sie alt sind", sagte der Mettmanner. Er möchte so lange wie möglich in seiner gewohnten Umgebung bleiben und wenn das nicht mehr geht, in ein Heim umziehen. "Das ist nicht das Beste, aber besser als alleine zu Hause." Welche Möglichkeiten es dazwischen gibt, zeigten die Wohnprojekte. Der Mettmanner Bauverein stellte die Casa Colori vor, eine Seniorenwohngemeinschaft mit integriertem Pflegedienst, Gitta Burberg ein Neubauprojekt in Mettmann-Süd. "Wir planen auf dem Grundstück meiner Eltern barrierefreie Einheiten für Senioren."

Erholung in der Geborgenheit einer Gemeinschaft hatte Ilona Jandt zu bieten. Sie begleitet Senioren auf Reisen. "Gerade für die Kriegsgeneration, die lange zurückgesteckt hat, ist das ein ganz wichtiges Thema."

(domi)
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