Mettmann Mehr mit Wohlfahrtsverbänden kooperieren

Mettmann · Die vier Bürgermeisterkandidaten stellen sich den Fragen der Verbands- und Vereinsvertreter.

Vertreter der Wohlfahrtsverbände fühlten in den Räumen der Neanderdiakonie den vier Bürgermeisterkandidaten in einem Gespräch auf den Zahn. Es ging um die soziale Infrastruktur in der Stadt Mettmann.

Zunächst wollten die Vertreter wissen, was die Kandidaten im Falle eines Wahlsieges in den ersten 100 Tagen verändern wollen: Andrea Rottmann (SPD) und alle anderen Kandidaten wollen mit den Mitarbeitern der Stadtverwaltung reden, sich die "Problemlagen darstellen lassen" (Norbert Danscheidt, CDU) und eventuell eine Dezernentenstelle einsparen (Dinkelmann). "Der Bürgermeister kann mehr Fachbereiche übernehmen", so Thomas Dinkelmann. Die vakante Stelle der Fachbereichsleiterin für Soziales (früher Astrid Hinterthür) soll so schnell als möglich wieder besetzt werden. Besprechungen zwischen Bürgermeister und den Wohlfahrtverbänden Caritas, Diakonie, DRK, SKFM, paritätischer sollen nicht nur einmal im Jahr, sondern in kürzeren Abständen stattfinden.

Kritik äußerten Klaus Faulhaber-Birghan (Caritas) und Lilo Löffler (SKFM) an den Verlautbarungen der Stadt in Sachen offene Ganztagsschule. Es sei jahrelang von einem Rückgang der Schüler in Mettmann gesprochen worden. Doch die Ogatas platzten mittlerweile aus allen Nähten. Dies hätten die Wohlfahrtsverbände vorausgesagt. Es sei vonseiten der Stadt immer wieder nachgebessert worden, aber eine verlässliche Perspektivplanung habe gefehlt. So sei die Mensa an der Gruitener Straße bis vor wenigen Tagen noch nicht fertiggestellt worden. "Wir mussten das Essen auf Papptellern servieren" , sagt Löffler.

Ähnlich sei es beim Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz für die Kleinkinder (U3) gewesen. Auch hier sei mit falschen Zahlen gearbeitet worden. Kopfnicken bei den Kandidaten. Dies müsse sich ändern; es fehle ein Sozialplan.

Auch bei den Senioren sehen die Wohlfahrtverbände wenig Engagement vonseiten der Verwaltung. Ein Konzept fehle. Es gelte den sozialen Wohnungsbau mehr ins Blickfeld zu nehmen (Dinkelmann), die Quartierentwicklung in Mettmann (Beispiel Süd) zu fördern (Rottmann).

Rhetorisch war die Frage, ob die Kandidaten als Bürgermeister die freiwilligen Zuschüsse an die Verbände wie den Kinderschutzbund weiter zahlen würden. Natürlich, lautete die Antwort. Allerdings warnte alle Kandidaten davor, dass im Falle eines Nothaushaltes kein Spielraum mehr für freiwillige Leissungen existiere. Deshalb müsse der Etatausgleich gelingen.

Beim Thema Flüchtlinge betonte BM-Kandidat Ziad Moughrabi, dass man das Thema mit den Wohlfahrtverbänden auf Augenhöhe diskutieren solle.

(cz)
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