Mettmann Mehr Musik in der Schule

Düsseldorf · Die Mettmanner Musikschule trägt dem Ganztagsbetrieb Rechnung und bietet Kurse in den Grund- und weiterführenden Schulen an. Ab 2014 sollen die hauptamtlichen Lehrer durch Honorarkräfte ersetzt werden.

Um den gewaltigen Schuldenberg der Stadt Mettmann abzubauen, kommen die freiwilligen Ausgaben auf den Prüfstand. Dazu gehört auch die Musikschule. Die Überlegung, die Musikschule ganz zu schließen, ist vom Tisch. Jetzt geht es darum, Geld zu einzusparen. Kämmerer Reinhold Salewski hat zusammen mit Musikschule und Fachbereich ein Konzept auf den Tisch gelegt, das im Schul- und Kulturausschuss mehrheitlich angenommen wurde.

Sukzessive sollen Honorarkräfte den Unterricht übernehmen. Das funktioniert erst ab 2014. Dann gehen bis 2019 sieben festangestellte Lehrer in Rente. Der jährliche Personalkostenaufwand sinkt von 162 000 auf 75 000 Euro, die für Honorarkräfte anfallen. Allerdings gibt's einen Haken bei der Sache. Denn: "Es wird immer schwieriger, geeignete und ausreichende Honorarkräfte zu finden, da der Markt durch das Projekt ,Jedem Kind ein Instrument' (JeKi), dass besonders im Ruhrgebiet mit großen Erfolg läuft, nahezu leer gefegt ist", sagte Musikschulleiter Martin Hörisch.

Schullandschaft hat sich verändert

Seit Jahren bemüht sich Hörisch zum einen mit dem vorhandenen Etat auszukommen, zum anderen muss er den Veränderungen in der Schullandschaft Rechnung tragen. Denn: Der Ganztagsbetrieb an Schulen und die Offenen Ganztagsgrundschulen haben zur Folge, dass die Zeit am Nachmittag für Kinder, einen Kurs der Musikschule zu besuchen, immer knapper wird. Die Musikschule hat dies erkannt und geht in die Schulen.

Erfolgreich, wie Hörisch in seinem Jahresbericht erläutert. Beispiele: Das Instrumentenkarussell (jeweils zehn Unterrichtsstunden mit Blockflöte, Geige und Gitarre) wird weiterhin an den Grundschulen Am Neandertal und Herrenhaus veranstaltet. Im laufenden Schuljahr wird es von 41 Kindern der 2. Klassen wahrgenommen. An der Astrid-Lindgren-Schule wird Blockflöten-Unterricht angeboten; das "JeKi"-Pilotprojekt an der Otfried-Preußler-Schule ist in das zweite Jahr gegangen.

Insgesamt 20 Kinder, so Hörisch, wurden zum Instrumentalunterricht angemeldet (Gitarre, Geige, gemischte Blechbläsergruppe), weitere 30 Kinder besuchen den Elementarunterricht im ersten Schuljahr. "Insgesamt werden also zurzeit 50 Kinder von vier Lehrkräften der Musikschule in fünf Unterrichtstunden betreut."

Ab Sommer 2010 sei mit einer Ausweitung auf 80 Kinder mit acht Unterrichtstunden zu rechnen. Der Wunsch der Grundschule Am Neandertal und der Grundschule Herrenhauser Straße, die ebenfalls mit ins "JeKi"-Programm wollen, konnte bisher nicht erfüllt werden.

Angebot am HHG ausbauen

Am KHG wird seit 2004 kontinuierlich der Streicherklassen-Unterricht angeboten; 41 Schüler haben im Jahr 2009 davon Gebrauch gemacht. "Der Versuch am HHG eine Gesangsklasse unter Mitarbeit von Lehrkräften der Musikschule einzurichten, ist mangels ausreichender Nachfrage gescheitert", so Hörisch. Die interessierten Schüler werden jetzt in einer Gruppe an der Musikschule unterrichtet.

Die Musikschule steht derzeit im Gespräch mit dem HHG, wie die Angebote der Musikschule in den geplanten Ganztagsbetrieb am Gymnasium integriert werden können.

(RP)
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