Mettmann Ein langer Weg zum Traumberuf

Mettmann · Uta Blome-Bastigkeit unterrichtet an der Grundschule am Neandertal. Die Stelle ist allerdings befristet.

 Zahlreiche Schülerjahrgänge haben Uta Blome-Bastigkeit als Sportlehrerin und Übungsleiterin kennengelernt.

Zahlreiche Schülerjahrgänge haben Uta Blome-Bastigkeit als Sportlehrerin und Übungsleiterin kennengelernt.

Foto: Dietrich Janicki

Seit mehr als sieben Jahren arbeitet Uta Blome-Bastigkeit als angestellte Sportlehrerin an der Grundschule Am Neandertal. Damit war für die engagierte Sportlerin ein Jugendtraum in Erfüllung gegangen, denn schon als Schülerin wollte sie Sportlehrerin werden. Nun hofft die 57-Jährige, dass ihr Anstellungsvertrag endlich entfristet wird.

Sport ist für Uta Blome-Bastigkeit kein bloßes Unterrichtsfach, es ist ihr Leben. Aufgewachsen im niedersächsischen Fürstenau, brachte sie sich das Schwimmen selbst bei, verbrachte jede freie Minute draußen, turnte auf dem Rasen - und fieberte der Aufnahme in den örtlichen Turnverein entgegen: "Da durfte man leider erst mit neun Jahren Mitglied werden", berichtet die Mutter von drei inzwischen erwachsenen Kindern.

Nach der Schule absolvierte sie eine Ausbildung zur Sport- und Gymnastiklehrerin - und zog mit 20 Jahren nach Mettmann. Der damalige MTV suchte eine hauptamtliche Übungsleiterin mit Schwerpunkt Turnen, für Uta Blome-Bastigkeit das ideale Betätigungsfeld. Neben ihrer Arbeit als Übungsleiterin war sie Referentin für den Landessportbund, gab Seminare und besuchte selbst regelmäßig Fortbildungen. Wichtig für sie: "Alles, was ich vermittelt habe, hatte ich vorher selbst in der Praxis erprobt." Ständige Fort- und Weiterbildung ist ihr bis heute wichtig: "Das sehe ich nicht als bloße Pflicht, es macht mir großen Spaß. So bekomme ich neuen Input, den ich für meinen Unterricht nutzen kann." Entsprechend gewissenhaft bereitet sie jede Stunde an der Grundschule Am Neandertal vor.

Seit sieben Jahren ist die Grundschule "Bewegte Schule" und folgt der Erkenntnis, dass Informationsinhalte durch Bewegung besser verarbeitet werden können. Auf Rollbrettern durch die Sporthalle düsen, um Buchstaben einzusammeln oder beim Moto-Mathe erst eine kleine Rechenaufgabe lösen, um das Ergebnis dann in Hampelmannsprünge umzusetzen - das sind nur ein paar Beispiele, wie Lernen im Sportunterricht mit Bewegung verbunden werden kann. Vor Weihnachten durfte deshalb die "Weihnachtsmann-Prüfung" nicht fehlen, bei der es unter anderem galt, Pakete sicher durch einen Sportgeräte-Parcours zu bringen. "Es macht großen Spaß zu sehen, mit wie viel Freude die Kinder dabei sind", sagt Uta Blome-Bastigkeit.

Stets geht es ihr darum, Kinder auch beim Spiel und bei der Bewegung zur Selbstständigkeit zu motivieren und die Phantasie anzuregen. Wer sich in seinem Körper zuhause fühlt, kann auch besser lernen. Spielerisch wird zudem das Sozialverhalten trainiert. Für Kinder mit sozial-emotionalem Förderbedarf leistet das Konzept damit positive Präventionsarbeit, denn "grundsätzlich bewegt jedes Kind sich gerne." An der Grundschule Am Neandertal kann Uta Blome-Bastigkeit ihre Ideen umsetzen und leben - und erfährt dabei eine breite Unterstützung durch das Kollegium. An der Schule fühlt sie sich sichtlich wohl: "Es ist phantastisch hier und ein tolles Team, in dem ich sehr gerne arbeite!".

Ihre Vereinsarbeit bei ME-Sport hat Uta Blome-Bastigkeit reduziert. "Viele Jahre stand der Verein bei mir an erster Stelle, kam stets vor dem Privatleben. Das sehe und lebe ich inzwischen anders." Weiterhin gibt sie unter anderem Turn-, Einrad- und Schwimmunterricht und ist aktiv in der Showtanzgruppe. Und auch ihre "Donnerstagsmädel" möchte sie nicht missen. Diese Turngruppe übernahm sie vor 35 Jahren.

(olb)
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