Mettmann Mit dem Roadster unterwegs

Düsseldorf · Der Erkrather Willi Schaefer nahm an der Histo-Neandertal teil. Er restauriert in seiner Freizeit Oldtimer. Ersatzteile für alte Mercedes gibt es immer noch.

Aufmerksamen Mettmannern dürften am Samstag die zahlreichen Oldtimer aufgefallen sein, die bei der siebten „Histo Neandertal“ teilnahmen. Insgesamt 69 Fahrzeuge aus Baujahren zwischen 1930 und 1988 waren dabei und fuhren 140 Kilometer durchs Kreisgebiet. Zu den Teilnehmern gehörte auch Willi Schaefer aus Erkrath. Wir sprachen mit ihm über sein Hobby.

Herr Schaefer, mit was für einem Wagen haben Sie an der Rallye teilgenommen?

Willi Schaefer Ich bin mit meinem Daimler-Benz-Roadster „170V Cabriolet A“ gefahren. Das Fahrzeug wurde 1938 gebaut und feiert also dieses Jahr seinen 70. Geburtstag. Mit 38 PS schafft der Wagen übrigens 108 km/h, und das ist völlig ausreichend – damals wie heute. Das Auto habe ich vor drei Jahren in einem relativ guten Zustand gekauft. Der Wagen hatte zuvor immer nur Besitzer in Traunstein gehabt.

Wie viel Zeit muss man in solch einen Oldtimer investieren?

Schaefer Bei der Restauration kann man das schlecht vorhersagen. Für mich ist das aber kein Problem, denn ich freue mich immer darauf, wenn ich nach der Arbeit ein paar Stunden an meinen alten Autos schrauben kann. Das hier ist mein siebter Oldtimer, den achten baue ich gerade auf. Ich profitiere allerdings sehr davon, dass mein Schwiegersohn in Hochdahl eine eigene Kfz-Werkstatt betreibt.

Und nach der Restaurierung? Wie aufwändig ist die Pflege?

Schaefer Wenn die Fahrzeuge restauriert sind, ist die Pflege kaum anders als bei einem normalen Auto. Man muss sie dann vor allem regelmäßig bewegen. Ich versuche, alle meine Autos einmal im Monat auf die Straße zu bringen, auch im Winter. Eingemottet werden die nicht.

Ist es schwer, an Ersatzteile zu kommen?

Schaerfer: Nein, überhaupt nicht. Erstens sammelt man über die Jahre einen eigenen Fundus an Ersatzteilen. Ich glaube, da könnte ich glatt einen Handel mit aufmachen! Außerdem gibt es bei Mercedes auch heute noch alle Ersatzteile, selbst für die Autos aus den Dreißigern.

Eignet sich ein Oldtimer nicht auch als langfristige Geldanlage?

Schaefer Das war für mich nie ein Thema. Ich erhalte mit den alten Autos ein Kulturgut, das auch in der nächsten Generation in meiner Familie Bestand haben soll.

Was ist beim Fahren anders?

Schaefer Man muss viel vorausschauender fahren. Der Wagen hat ein Einkreis-Bremssystem und in den Kurven muss man aufpassen. Manche Sachen sind aber auch hochmodern, wie zum Beispiel der Anlasser. Da muss ich nur mit dem Fuß auf einen Knopf treten. Das verkaufen einem die Autohersteller als letzten Schrei bei Luxuswagen

Gabriel Kords führte das Gespräch.

(RP)
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