Kreis Mettmann Morgen ist Winterausstellung auf dem Bollenhof

Kreis Mettmann · Der Goethe musste raus! Daran ging kein Weg vorbei. Immer dann, wenn die Winterausstellung ihre Schatten voraus warf, machten die auch vor dem Bücherregal keinen Halt. Denn dort zog im Kleinen Bollenhof regelmäßig die Kunst ein.

 Christine Atmer de Reig lädt für Sonntag zur Ausstellung ein.

Christine Atmer de Reig lädt für Sonntag zur Ausstellung ein.

Foto: Mis

Am Sonntag, 5. November, von 11 bis 19 Uhr findet am Kleinen Bollenhof die diesjährige Winterausstellung statt. Neben Keramik von Christine Atmer de Reig werden Malereien von Anna Schriever und Goldschmiedearbeiten von Vivien Reig-Atmer gezeigt. Wer mit dem Auto kommt, sollte noch vor den Gleisen in der Straße "Bollenhöhe" parken. Seit die Gäste im Erdgeschoss und nicht mehr im Wohnzimmer empfangen werden, ist es für die Literaten im Regal ruhiger geworden. Und dennoch lebt die Ausstellung immer wieder aufs Neue von der wunderbaren Atmosphäre, die Christine Atmer de Reig mit ihrem Mann Manuel Reig und befreundeten Künstlern in den eigenen vier Wänden schafft.

"Damals haben wir damit Neuland betreten", erinnert sich die Keramikkünstlerin an die Anfänge einer Idee, die bis heute nichts von ihrem Reiz verloren zu haben scheint. Es gibt Besucher, die kommen seit vier Jahrzehnten zum Kleinen Bollenhof, um sich inmitten eines besonderen Ambientes von der Kunst inspirieren zu lassen.

Keramiker, Maler, Goldschmiede: Mehr als 30 Künstler haben dort seither bei der Winterausstellung ihre Werke gezeigt. Für kurze Zeit verwandelt sich das Fachwerkhaus in einen Ort, zu dem die Kreativen nicht nur ihre Kunst, sondern auch noch den Schlafsack mitbringen. Wer nicht mal eben um die Ecke wohnt, schläft quasi in der Galerie. Diesmal dürfte das allerdings nicht nötig sein. Denn Anna Schriever ist mit ihrer Malerei in Mettmann zuhause. Und auch die Schmuckdesignerin Vivian Reig-Atmer hat es von ihrem Düsseldorfer Atelier nicht weit.

Christine Atmer de Reig, die mit dem NRW-Staatspreisen und dem Kunsthandwerkspreis des Kreises Mettmann ausgezeichnete Künstlerin, steht mit über 80 Jahren beinahe jeden Tag in ihrer Werkstatt. Nach dem Wandel in ihrem kreativen Tun gefragt, sagt sie: "Ich bin freier und frecher geworden." Schaut man auf ihr Werk, so sieht man mehr Rillen und gewollte Kerben.

Und Glasuren, die an kalligraphische Schriftzeichen erinnern. Pastelltöne sind zuweilen leuchtenden Farben gewichen.

(magu)
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