An(ge-)dacht Nächstenliebe ist das A und O

Mettmann · Von Meister Eckhart, dem Mystiker des ausgehenden 13. Jahrhunderts, stammt folgender schöne Gedanke: "Der bedeutendste Moment ist immer der gegenwärtige; die wichtigste Person ist die, die gerade vor dir steht; die dringendste Tätigkeit ist niemals eine andere als zu lieben." In diesen Worten liegt viel Erfahrung und Weisheit. Sie bedeuten, dass der wichtigste Moment unseres Lebens weder in der Vergangenheit noch in der Zukunft zu suchen ist, sondern dass dies immer der gerade gegenwärtige Moment ist; sie bedeuten auch, dass eine Person niemals wichtig werden kann, die abstrakt bleibt, so dass die wichtigste aller Personen wohl immer die jeweils zugegene ist; und als vorrangigste Aufgabe lehren sie uns schließlich nichts anderes als Achtung und Liebe. Zusammenfassend heißt das: Es kommt darauf an, die konkrete Person zu achten, die du hier und jetzt vor dir hast. Darin liegt die Herausforderung. Bestehen wir diese nicht, laufen wir Gefahr, uns in eitlem Gerede zu verlieren und so von einer wesentlich menschlichen Haltung zu entfernen, in der Jesus die aufrichtige Nächstenliebe für denjenigen fordert, den wir bedürftig auf unserem Weg antreffen. Für Sie, liebe Leserin, lieber Leser, ist das vertraut und wohl auch eine ziemliche Selbstverständlichkeit. Wollen wir durch unsere Mitwirkung helfen, dass diese Haltung hier und überall als Maßstab anerkannt und angewandt wird. Das dient der Bevölkerung in unserer Stadt genauso wie den Gesellschaften in aller Welt. Und Sie werden heute und in diesen Tagen vielleicht ein Lächeln auf den Lippen haben, wenn Sie die Sternsinger unterwegs und bei sich zu Hause sehen, die Ihnen die Zuneigung Gottes zusagen und für die armen Kinder in aller Welt eintreten, für unsere fernen Nächsten.

CHRISTOPH BISKUPEK KATHOLISCHE GEMEINDE HOCHDAHL

(RP)
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