Mettmann Neandertalhalle: Sanieren oder Neubau?

Mettmann · Die CDU-Fraktion denkt über die Zukunft der Stadthalle nach. Eine Lösung ist aber noch nicht in Sicht.

 Sorgt mal wieder für Gesprächsstoff: Die Neandertalhalle. Die CDU hat sich noch nicht festgelegt, was mit der Halle passieren soll.

Sorgt mal wieder für Gesprächsstoff: Die Neandertalhalle. Die CDU hat sich noch nicht festgelegt, was mit der Halle passieren soll.

Foto: Dietrich Janicki

Die Zukunft der Neandertalhalle stand im Mittelpunkt der Klausurtagung der Mettmanner CDU. Angesichts des großen Haushaltslochs und des drohenden Nothaushalts stellt sich für die Christdemokraten die Frage: Sanierung, Abriss, Neubau oder Schließung. Die Verwaltung hat einen Architekten für ein Honorar von 20.000 Euro beauftragt, bis Mai alle möglichen Varianten zu untersuchen, besonders unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit.

Die Diskussion um die "Laubfroschoper" währt nun seit mindestens 15 Jahren. Konkrete Ergebnisse? Fehlanzeige! Eine Umfrage unter den Mettmannern ist eindeutig: Die Mehrheit will die Halle behalten. Allerdings muss sie nach Meinung vieler Menschen dringend saniert werden. Geht das überhaupt?

Die Mettmanner Stadthalle ist eine glatte Fehlkonstruktion. Nur ein Zugang zum Foyer und zum Theatersaal - also keine zeitgleichen Veranstaltungen. Der Eingang ist nicht barrierefrei. Das bedeutet: Einschränkungen beispielsweise als Messehalle. Das Foyer lässt sich schwerlich unterteilen, ist also ebenfalls nur eingeschränkt nutzbar. Hinzu kommen hohe Betriebskosten und ein erheblicher Sanierungsstau. Das größe Problem ist aber die schlechte Auslastung der Neandertalhalle bei zu wenigen Veranstaltungen. Das frühere Kulturabo existiert schon lange nicht mehr. Die Halle, so CDU-Fraktionschefin Ute Stöcker, muss jährlich mit 500.000 Euro aus dem Stadtsäckel bezuschusst werden. "Jeder Besucher wird mit 18 Euro subventioniert". Die CDU hat nun überlegt, wohin die "Reise" in Sachen Stadthalle gehen könnte. Möglicherweise ein Abriss der Halle und ein Neubau an gleicher Stelle. Ein Investor könnte den Auftrag erhalten. Als "Beigabe" könnte er das Mehrgenerationenhaus und ein angrenzendes Grundstück bekommen, das sich allerdings in Privathand befindet. Doch dies ist nur ein Denkmodell. Die Stadtbibliothek könnte ausgelagert, die Halle abgerissen und das Grundstück verkauft werden. Doch für diese Variante besteht kaum Interesse. Fazit: Es gibt lediglich Denkmodelle. "Die Bürger sollen im Entscheidungsprozess miteingebunden werden", sagt Ute Stöcker. Wohlwissend, dass ein Abriss oder eine Schließung der Neandertalhalle große Proteste in der Bevölkerung hervorrufen könnte.

Wohnraum ist knapp in der Kreisstadt; besonders für Leute mit einem kleinen Portemonnaie. Die CDU macht sich deshalb stark, dass eine große Fläche an der Eidamshauser Straße zügig bebaut werden kann. Die Bezirksregierung hatte ein Veto gegen dieses Areal als Baugebiet eingelegt und aus dem Regionalplan gestrichen. Jetzt soll die Verwaltung in erneute Gespräche mit der behörde eintreten.

Seit Jahren wurde und wird über eine Kooperation zwischen Kreis, den Städten Mettmann und Wülfrath in Sachen Bauhof diskutiert. Es gab Gutachten zuhauf und die Entscheidung, dass ein Zusammenschluss nicht funktioniert. Dennoch will die CDU das Thema erneut auf die Tagesordnung setzen. Nicht zuletzt wegen des Sparzwangs.

(RP)
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