Mettmann Neandertalhalle wird zum Groschengrab

Mettmann · Das Thema "Neandertalhalle" stand (mal wieder) auf der Tagesordnung des Schul- und Kulturausschusses. Die Grünen hatten den Antrag gestellt, die Option "Sanierung der Stadthalle" nicht mehr weiterzuverfolgen und stattdessen ein multifunktionales Bürgerzentrum zu planen. Nils Lessing, Fraktionschef der Grünen: "Die Bedarfsanalyse der Firma Symbios zur Stadthalle und die Diskussion haben deutlich gemacht, dass die Option Sanierung (Minimum 8 Millionen Euro) der bestehenden Halle nicht wirtschaftlich vernünftig ist." Darüber hinaus werde sich die Angebotssituation in einer sanierten Halle in keiner Weise verbessern lassen, da sich die bauliche Struktur wie die Trennbarkeit der Halle oder die vollkommene Barrierefreiheit nicht ändern werde.

Wie berichtet, steht die Neandertalhalle unter Denkmalschutz. Stadt und Denkmalbehörde liegen im Clinch, weil die Stadt eine Denkmalschutzwürdigkeit bezweifelt. Fachbereichsleiterin Ute Piegeler teilte im Ausschuss mit, dass die Stadt ein kunsthistorisches Gutachten beim zuständigen Landesdenkmalamt vorlegen muss, aus dem hervorgehe, dass die Neandertalhalle kein kunsthistorisches Denkmal aus den 80er Jahren ist.

"Bis das Thema geklärt ist, können wir weder einen Abriss noch eine Sanierung vornehmen", so Piegeler. Für die Stadt sei es nicht einfach, einen Kunsthistoriker zu finden, der die gewünschte Expertise im Auftrag der Stadt vornehme.

Piegeler machte in der Sitzung deutlich, was eine Sanierung der Neandertalhalle kosten würde: Für eine neue Gebäudetechnik und eine moderne Ausstattung rund 3,4 Millionen Euro plus 20 Prozent Ingenieurkosten. Für die Veranstaltungstechnik, die Beleuchtung und die Bestuhlung müssten rund sieben Millionen Euro ausgegeben werden. Noch unklar sei, was für die Dach- und Fassadensanierung bezahlt werden müsse. Unterm Strich nähere man sich einem Kostenrahmen von insgesamt neun Millionen Euro. Der Antrag der Grünen wurde in den Rat verschoben, da die genauen Zahlen der Sanierung noch nicht vorliegen.

Eine neue Mehrzweckhalle wird es auch nicht zum Nulltarif geben. Als Gegenfinanzierung wird darüber nachgedacht, das Haus der Jugend an einen Investor zu veräußern, der auf dem Grundstück Wohnungen baut. Doch erst muss ein solcher Investor gefunden werden.

(RP)
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