Kreis Mettmann Netzwerk zum perfekten Berufseinstieg

Kreis Mettmann · Der Kreis Mettmann macht bei "Kein Abschluss ohne Anschluss - Übergang Schule-Beruf in NRW" mit. Für das Pilotprojekt haben sich vier Schulen angemeldet. Gesucht werden Betriebe, die den Schülern Einblicke gewähren.

 Landrat Thomas Hendele, Anette Pesler, Leiterin der kommunalen Koordinierung, und Geschäftsführer Clemens Urbanek von der IHK Düsseldorf (v.l.) stellten die Internet-Plattform "Berufsfelder erkunden im Kreis Mettmann" vor.

Landrat Thomas Hendele, Anette Pesler, Leiterin der kommunalen Koordinierung, und Geschäftsführer Clemens Urbanek von der IHK Düsseldorf (v.l.) stellten die Internet-Plattform "Berufsfelder erkunden im Kreis Mettmann" vor.

Foto: Dietrich Janicki

"Bevor man eine Entscheidung trifft, muss man tatsächlich erst einmal genau hinsehen", sagt Landrat Thomas Hendele hinsichtlich der Berufswahl. Damit Schüler so früh und gut wie möglich jenseits aller Theorie praktische Einblicke in verschiedene Jobs sammeln können, schließt sich der Kreis Mettmann jetzt einem entsprechenden Projekt an. "Kein Abschluss ohne Anschluss - Übergang Schule - Beruf in NRW" ist ein landesweites Vorhaben, bei dem Jugendliche tageweise in Betriebe und Unternehmen kommen und sich so ein besseres Bild vom spezifischen Berufsalltag machen können. Oder um mit Wilhelm Busch zu sprechen: "Probieren geht über studieren."

In Städten wie Düsseldorf geht das Projekt bereits ins dritte Jahr, im Kreis Mettmann startet gerade die Pilotphase. "Die Schüler sollen sich gut informieren können, die Betriebe Mitarbeiter für die Zukunft finden", fasst Hendele zusammen, was alle Beteiligten unterm Strich von der Maßnahme haben.

Ausbildungsbetriebe stellten oft fest, dass die Vorstellungen der Jugendlichen deutlich vom tatsächlichen Alltag und den konkreten Anforderungen abweichen. Und Teenagern reicht es nicht, bloß vom Hörensagen entscheiden zu sollen, welche Art von Praktika für eine zukunftsweisende Karriere passen könnten. Bloß das zu tun, was am meisten Spaß macht, mag früher der Schlüssel zum beruflichen und wirtschaftlichen Erfolg gewesen sein. Heute geht um langfristige Perspektiven.

Letztlich geht es bei der sogenannten Berufsfeld-Erkundung auch darum, all diejenigen, die im Dunstfeld des Übergangs aus der Schule in den Beruf tätigen Akteuren als Partner in der Region nachhaltig miteinander zu vernetzen. Der Praktikant von heute ist quasi der Mitarbeiter von morgen.

Gefunden haben die Organisatoren, dazu zählen unter anderem Anette Pester vom Bildungsbüro Kreis Mettmann, sowie Clemens Urbanek, bei der IHK Düsseldorf ist er Geschäftsführer des Bereichs "Berufsbildung", zum Start vier Schulen. Beteiligt sind die Carl-Fuhlrott-Realschule Mettmann, Gesamtschule Heiligenhaus, sowie die Peter-Ustinov-Gesamtschule und Anton-Schwarz-Hauptschule in Monheim. Allerdings gibt es bislang genau ein Unternehmen, das diesen etwa 460 jungen Leuten die Chance gibt, Jobs kennen zu lernen. Zur "Erkundungstour durch die Verwaltung" lädt der Kreis Mettmann ein. 24 Interessierte können sich am 23. März zwischen 8.30 und 15 Uhr informieren, wie dröge klingende Verwaltungsaufgaben mit Leben gefüllt werden. "Weitere Betriebe mit weiteren Plätzen werden natürlich gesucht", das sei jetzt eine der "schwierigsten Herausforderungen,", wie die Organisatoren sagen.

Über www.kreis-mettmann.bfe-nrw.de. finden Betriebe ins Portal und ins Projekt, gesucht werden Anbieter aus 16 verschiedenen Berufsfeldern wie Produktion, Fertigung, IT, Computer, Medien, Dienstleistung und Verwaltung. Wer mitmacht, bietet Schülern nicht nur eine erste Perspektive, sondern macht auch Werbung in eigener Sache. "Es geht darum, Appetit zu machen", sagt Clemens Urbanek.

Ganz neu ist der Ansatz nicht. Er greift die Idee der Schulpraktika, die regelmäßig in den Jahrgangsstufen neun angeboten werden, auf. 80 Schulen und ebenso viele Unternehmen kooperieren hierfür im Kreis Mettmann bei "Schule + Wirtschaft". Das Prinzip soll nun ausgebaut und vertieft werden, bei Achtklässlern wird zunächst eine Potenzialanalyse vorgenommen, um dann systematisiert und standardisiert Berufsfelder zu erkunden.

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