Wülfrath Neue Autoteststrecke eröffnet im Herbst

Wülfrath · Der Sportplatz Rohdenhaus wird ab dem Frühjahr für eine Million Euro zum Fahrsicherheitszentrum umgebaut.

 Schleudertraining wird ab Herbst in Rohdenhaus möglich sein.

Schleudertraining wird ab Herbst in Rohdenhaus möglich sein.

Foto: woi

Im Frühjahr rücken die Bagger an, und das Sportplatzareal Rohdenhaus wird gründlich umgegraben. Nach monatelangen Verhandlungen von Stadt, Platzeigentümer Rheinkalk und der Firma APS und damit auch Verzögerungen in der Planung soll ein Fahrsicherheitszentrum auf dem bislang brachliegenden Platz entstehen. APS-Sprecher Lutz Rathmann bestätigte der RP jetzt, dass die Verträge bald abgeschlossen sein werden und die neue Autoteststrecke im Herbst eröffnet werden kann.

 Verdorrtes Gras, sandiger Boden, alte Gebäude: Seit der Eröffnung des Sportplatzes am Erbacher Berg liegt die Anlage in Rohdenhaus brach.

Verdorrtes Gras, sandiger Boden, alte Gebäude: Seit der Eröffnung des Sportplatzes am Erbacher Berg liegt die Anlage in Rohdenhaus brach.

Foto: dj

Noch ruht still der Platz. Und das seit bereits seit zehn Jahren, seit der Sportplatz Erbacher Berg eröffnet worden ist. Seit mindestens einem Jahr verhandelten die Stadt und die Firma APS GmbH über ein zu bauendes Fahrsicherheitszentrum auf dem Areal. Gut eine Million Euro sollen dabei investiert werden. Im August vergangenen Jahres lagen die Plankonzepte und der Bebauungsplan im Rathaus aus. "Es hat ein wenig länger gedauert", sagt Rathmann, aber nun sei man fast am Ziel.

APS hofft jetzt auf eine zügige Verwirklichung des Projekts. Immerhin sind Fahrsicherheitszentren immer beliebter geworden. Dort können Autofahrer solche Trainings gegen Gebühr absolvieren. APS setzt vor allem auch auf die Kunden des benachbarten Off-Road-Centers. In Ergänzung zu diesem "Land Rover Experience Center", wo Off-Road-Fahrtraining für Geländewagen stattfindet, möchte APS das Fahrsicherheitszentrum errichten. "Deshalb bietet sich ein Training auf einer Anlage an", sagte Lutz Rathmann von APS bereits vor einem Jahr. Bremstests, Schleudern, Ausweichen, Steuern auf nasser Fahrbahn, plötzliche Richtungswechsel: Auch öffentliche Veranstaltungen für jedermann sind angedacht. Fakt ist: Im Kreis Mettmann gibt es eine solche Anlage bislang nicht.

Das Sportplatzgelände ist im Besitz von Rheinkalk. APS will das Gelände für 20 bis 30 Jahre pachten, heißt es in dem damaligen Plankonzept. Und es gibt neben privaten Kunden noch weitere Interessierte an einer solchen Anlage. Die Kreispolizei hat gegenüber dem Investor bereits im März 2009 Interesse an einem solchen Fahrsicherheitszentrum bekundet. Die Polizeibeamten, die bislang auf einer Anlage in Düsseldorf trainierten, könnten dann vor Ort geschult werden, heißt es. Auch Fahrschulen und Kfz-Händler meldeten Bedarf an. Für diese Interessengruppen sowie für eigene Zwecke der APS, Stichwort Land Rover, soll die Anlage genutzt werden.

Entlang der Strecken sollen drei Kontrollräume errichtet werden, die der Überwachung des Trainingsbetriebs dienen, heißt es in dem Konzept. "Hier werden die Wasserzufuhr und die beweglichen Bereiche für Schleuderübungen gesteuert. Im benachbarten Paul-Ludowigs-Haus werden Schulungs- und Pausenräume genutzt. Nördlich des Gebäudes werden Stellplätze für die Teilnehmer errichtet", heißt es weiter.

Der Plan: An drei bis vier Tagen pro Woche wird die Anlage in Betrieb sein, dabei können die Betriebstage variabel auf die Wochentage Montag bis Samstag verteilt sein. Ein Betrieb von mehr als vier Tagen pro Woche ist aber nicht vorgesehen. Ein Umwelt- und ein Lärmgutachten liegen vor. Das Ergebnis: Die Lärmwerte liegen unterhalb der Richtwerte der TA Lärm.

Und selbst die Fauna kann den Planern nicht mehr in die Quere kommen. Die Ersteinschätzung der Umweltstudie legte dar, dass Amphibien- und Reptilienarten nicht betroffen seien. "Fledermäuse und Vögel könnten durch das Vorhaben in der Art betroffen sein, dass bei Rodungsmaßnahmen und der Fällung einzelner Bäume ihre Lebensräume verloren gingen. Daher seien beispielsweise Bauzeitenbeschränkungen und vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen wie das Anbieten von Ersatzstandorten vorzusehen", heißt es in den Plänen.

In den nächsten Wochen will der Investor die Öffentlichkeit über die neue Autoteststrecke offiziell informieren. Wenn im Herbst dann die neue Anlage eröffnet wird, will man vor allem auch über den Kreis hinaus für das Fahrsicherheitszentrum werben.

(RP)
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