Mettmann Neue Moschee wird im Sommer eröffnet

Mettmann · Der Islamische Kulturverein Mettmann baut das ehemalige Möbelhaus Scan auf dem Hüls aufwendig um.

Der Islamische Kulturverein Mettmann hofft, im Juni oder Juli sein neues religiöses Zentrum mit einer Moschee auf dem Hüls eröffnen zu können. "Es wartet noch viel Arbeit auf uns", sagt Münir Kalkan (52), seit 2006 Vorsitzender des Kulturvereins. Der Verein hat das 4200 Quadratmeter große Gelände für 420 000 Euro erworben.

Die Türkische Gemeinde hat bislang ihr religiöses Zentrum an der Koenneckestraße. In einer ehemaligen Tiefgarage befindet sich der Gebetsraum. Zu klein für die 180 Mitglieder, findet nicht nur Münir Kalkan. Jahrelang diente die Koenneckestraße als "Übergangsregelung". Nur wenige Parkplätze und schwer mit dem Auto erreichbar.

Bereits vor sechs Jahren hatte der islamische Kulturverein den Plan, sein Gebäude an der Koenneckestraße aufzugeben und an der Flurstraße neben der Waschstraße eine Moschee zu bauen. Die Mehrheit des Islamischen Kulturvereins stand hinter dem ehrgeizigen Projekt, das rund 2,5 Millionen Euro kosten sollte. Mit Spendengeldern und dem Erlös des Verkaufs der Immobilie an der Koenneckestraße sollte die Moschee finanziert werden. Das Gebäude war zweieinhalbgeschossig geplant. Im Erdgeschoss sollte ein Veranstaltungsraum für 500 bis 600 Menschen eingerichtet werden. Darüber war der Gebetsraum mit Mosaiken und großen Fenstern geplant.

Ende 2007 legte der Türkisch-Islamische Kulturverein den Plan, eine große Moschee an der Flurstraße zu bauen, auf Eis. Der Kulturverein hatte erst 80 000 Euro an Spenden gesammelt. Heute steht dort an die neue Sporthalle des Berufskollegs Neandertal.

Der Kulturverein schaute sich nach einem neuen Standort um und wurde am Hüls fündig. Das ehemalige Möbelhaus Scan stand bereits mehrere Jahre leer. Ideal für den Plan des Kulturvereins. Die Immobilie an der Koenneckestraße soll verkauft werden. "Es gibt bereits Interessenten, die dort Wohnungen einrichten wollen", sagt Kalkan. Mit dem Erlös aus dem Verkauf des Gebäudes an der Koenneckestraße könnte ein Teil der Umbauarbeiten auf dem Hüls finanziert werden. "Wir haben zudem Kredite aufgenommen und sind auf Spenden unserer Mitglieder angewiesen", sagt der Vorsitzende.

Grundstück und Haus sind dem Dachverband Ditib (Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion) übertragen worden. "Der Landesverband Düsseldorf wird nach Mettmann umziehen und einen Teil des Gebäudes nutzen", sagt Kalkan.

Im Erdgeschoss des Hauses wird ein Sozialbereich für Kinder, Frauen und junge Leute eingerichtet werden. Dort finden auch Sprachkurse für Kinder und Erwachsene statt. Ein Fitness-Center soll ein Freizeitangebot für Jugendliche sein. Der Gebetsraum in der ersten Etage ist für die Mitglieder des türkischen Vereins gedacht. Ein Minarett (kleiner Turm) aus Aluminium (etwa fünf Meter hoch) soll vor dem Gebäude aufgestellt werden und symbolisieren, dass sich hier eine Moschee befindet. Die Umbaukosten beziffert Kalkan auf 400 000 Euro. Mit dem Verkauf des alten Zentrums an der Koenneckestraße wäre das Gesamtprojekt finanziert, meint der Vorsitzende. Der Kreis und die Stadt Mettmann unterstützen das Projekt. "Landrat Hendele und Bürgermeister Günther erhoffen sich viel von der Integration der jungen Leute und vom Bildungskonzept ", sagt Kalkan. Der Kulturverein fühlt sich in Mettmann gut integriert.

(RP)
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