Mettmann Neue Werkstoffe entwickeltWeniger Kurzarbeit

Düsseldorf · Die wachsende Besorgnis über den Klimawandel und der rasante Anstieg des Ölpreises im Jahr 2008 gaben dem Trend zu Hybridantrieben und dem Bau kleinerer und leichterer Autos großen Auftrieb. GF Automotive sei für diese Trends bestens vorbereitet, so die Geschäftsführung in Schaffhausen. Das Unternehmen stehe an der Spitze beim Design von Leichtbauteilen, in der Nutzung der Bionik und der Verwendung von Verbundgusstechniken für Gussteile. Mit den Werkstoffen SiMo 1000 und SiboDur habe GF Automotive besonders widerstandsfähige und temperaturbeständige Gusseisen- Legierungen entwickelt. Auch den besonderen Anforderungen von Hybridantrieben könnten die Ingenieure und Giesser von GF gerecht werden. "In den kommenden Jahren werden die Kunden vor allem Technologie nachfragen, die Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren optimiert", sagt Leopold Kniewallner, der Leiter des zentralen Forschungslabors von GF Automotive in Schaffhausen (Schweiz). "Aber wir befassen uns bereits heute mit den Anforderungen reiner Elektroantriebe." Bis diese den klassischen Verbrennungsmotor im großen Maßstab ersetzen werden, werde es zwar noch Jahre dauern. Verbrennungsmotoren und Getriebe würden dann aber wesentlich einfacher oder ganz überflüssig. "Dafür", betont Kniewallner, "werden andere Komponenten anspruchsvoller. Die Automobilhersteller benötigen weiterhin intelligente und hochstabile Gehäuse für die Batterien und Elektromotoren." Und da die Batterien das Auto schwerer machen, müssen andere Bauteile umso leichter werden. "Selbst wenn der Verbrennungsmotor an Bedeutung verliert, bleiben innovative Gussteile im Automobilbau gefragt".

Mettmann (cz) Im Mai 2009 hatte Georg Fischer aufgrund des massiven Umsatzeinbruches ein weitreichendes Strukturprogramm auf den Weg gebracht. Unter anderem werde bis Mitte 2010 die Zahl der Arbeitsplätze durch den Verkauf von Firmen, das Ausnützen der natürlichen Fluktuation, Regelungen zu einer vorzeitigen Pensionierung und Kündigungen um insgesamt rund 2300 verringert, so die Konzernspitze. Bis Ende 2009 sank die Zahl der Mitarbeiter weltweit um 1800 Personen. GF habe sich bemüht, den Abbau von Stellen zu vermeiden. So wurden zur Reduktion der Personalkapazität zunächst die Überstunden abgebaut, die Gleitzeitsaldi reduziert und ein Einstellungsstopp verfügt. Auslaufende Verträge mit Temporär- und Leih-Mitarbeitenden wurden nicht verlängert. In großem Umfang wurde Kurzarbeit angewendet, um den Abbau von Stellen zu vermeiden. Nachdem die Zahl der Kurzarbeiter Mitte Jahr 2009 noch über 4000 betrug, konnte sie per Ende 2009 auf unter 1500 reduziert werden.

Dort, wo Kündigungen unvermeidlich waren, wurden offene Stellen in anderen Unternehmensteilen sowie Beratung und Unterstützung bei der Arbeitsplatzsuche aktiv angeboten.

(RP)
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