Mettmann Neuer Anlauf für Baugebiet Metzkausen

Mettmann · Gernot Paeschke rechnet ab 2018 mit Baubeginn an der Metzkausener Straße. Die Verkehrslösung wird kritisiert.

 Auch im nächsten Sommer können die Metzkausener auf der Fläche des künftigen Neubaugebietes spazieren gehen. Die Bauarbeiten werden vermutlich erst 2018 beginnen.

Auch im nächsten Sommer können die Metzkausener auf der Fläche des künftigen Neubaugebietes spazieren gehen. Die Bauarbeiten werden vermutlich erst 2018 beginnen.

Foto: Achim Blazy

Wer ist eigentlich dieser Gernot Paeschke, der nach allgemeinem Empfinden praktisch alles baut, was in Mettmann gebaut wird? Was sind seine Beweggründe und was hat er noch in Mettmann vor? Beim Bürgerverein Metzkausen hatten die Bürger nun Gelegenheit, den Unternehmer kennenzulernen und sich seine Einschätzung zur Entwicklung des Immobilienmarktes anzuhören. Gernot Paeschke ist 65 Jahre alt und führt das Familienunternehmen seit 45 Jahren in zweiter Generation.

Die Firma mit Sitz in Langenfeld ist im gesamten Rheinland von Düsseldorf bis Köln und Bonn tätig. Die Paeschke GmbH agiert nicht nur als Bauunternehmer, sondern als Bauträger und Projektentwickler für Wohnungsbau. Das heißt, sie kaufen Grundstücke, holen selbst die Genehmigungen ein und bauen auf eigene Rechnung und eigenes Risiko. Paeschke beschäftigt eigene Ingenieure und vertreibt seine Häuser und Wohnungen selbst. "Der Vorteil: wir sind am Mann und können uns Handwerker aus der Region selbst aussuchen", sagt Gernot Paeschke. Gute Handwerker seien immer schwieriger zu finden.

In Mettmann ist Paeschke seit 20 Jahren aktiv und hat in dieser Zeit fast 700 Wohneinheiten gebaut, unter anderem in der Karpendelle und am Laubacher Feld. Etwa 2.500 Mettmanner, das sind 6,7 Prozent der Bevölkerung, leben in einer Wohnung aus dem Hause Paeschke. Gerade erst ist die Siedlung am Stadtwald nach zehn Jahren fertig geworden. Gernot Paeschke legte einige Statistiken vor. Einfamilienhäuser werden zu 90 Prozent von jungen Familien mit Kindern bewohnt, Eigentumswohnungen dagegen mehr von Kinderlosen und Älteren. Die Bewohner der Paeschke-Immobilien kommen zum größten Teil aus Mettmann und den Nachbarstädten, aber auch aus Düsseldorf ist Zuwanderung zu verzeichnen.

Paeschke rechnete vor, dass Mettmann in den nächsten Jahren mindestens 1000 neue Wohneinheiten braucht, um seine Einwohnerzahl halten zu können. "Mettmann überaltert zur Zeit, wir brauchen Flächen", so Gernot Paeschke.

Mit seiner ruhigen, sachlichen Art konnte Gernot Paeschke die meisten Anwesenden für sich gewinnen, allzu scharfe Kritik an seinem Expansionsdrang blieb aus. Gleichwohl gab es Bedenken gegen das geplante Neubaugebiet in Metzkausen, vor allem im Hinblick auf die Verkehrssituation.

"Es gab auch schon vor uns viele Anläufe, dieses Areal zu bebauen", beruhigte Paeschke. Als das Grundstück, das die Zufahrt ermöglichen würde, frei wurde, habe man zugegriffen. Da noch einige Gutachten fehlten und das Artenschutzgutachten in eine dritte Offenlegung müsse, sei nicht mit einem Baubeginn vor 2018 zu rechnen. Er sei kein Verkehrsexperte, glaube aber nicht an ein verschärftes Chaos durch seine 50 neuen Wohnungen. Bürgervereinsvorsitzender Klaus Sänger regte einen Kreisverkehr an.

Weitere Bauflächen seien in Mettmann nur noch in der Kirchendelle vorhanden. Paeschke will dort bauen, doch das werde er nicht mehr als Geschäftsführer erleben. Wegen Problemen mit den Entwässerungsplänen könne man erst in 10 bis 15 Jahren beginnen.

(RP)
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